NRW Pfadfinder vom „Stamm Franken“ feierten 70. Geburtstag

Wülfrath · . „Einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder!“  Unter diesem Motto kamen jetzt die Mitglieder, Ehemaligen und Freunde der Wülfrather Pfadfinder auf ihrem Gelände am Hammerstein zusammen, um das 70-jährige Bestehen des „Stamm Franken“ zu feiern.

Auf der Wiese am Hammerstein feierten die aktiven und ehemaligen Pfadfinder die Gründung des „Stamm Franken“ vor 70 Jahren.

Foto: Ulrich Bangert

„Es war der Kaplan Peter Frank, der von der Pfadfinderbewegung begeistert war und im März 1951 den Stamm gegründet hat, deshalb der Name `Franken`“, so der Blick von Michael Jänsch in die Vergangenheit.

„Früher war alles ein bisschen militärischer angehaucht“, erinnert sich Detlef Jankowski. „Es gab Fanfarenzüge, man wollte in Formation antreten.“ Der 85-Jährige kam nach dem Krieg im niedersächsischen Duderstadt zu den Pfadfindern, denen er nach dem Umzug ins Bergische als gestandener Mann treu blieb und sich ehrenamtlich im Bundesamt Sankt Georg engagierte. „Kurz nach dem Krieg konnte sich keiner Reisen erlauben, wir konnten ins Pfadfinderlager ziehen.“ Der  Wahlspruch „Jeden Tag eine gute Tat“ wurde versucht tatsächlich umzusetzen: „Auch wenn es manchmal nur eine Kleinigkeit war.“ Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Naturverbundenheit und Naturschutz sind weitere Eigenschaften, auf die viel Wert gelegt wird. Verantwortung in jungen Jahren übernehmen gehört auch dazu, was später  durchaus vorteilhaft sein kann, wie es Jürgen Ahrweiler erfuhr, der mit 16 Gruppenleiter wurde. „Die Führungserfahrung kam mir später im Beruf immer wieder zu Gute.“

In Wülfrath unterstützt die Fördergemeinschaft Sankt Georg in vielfältiger Weise die Aktivitäten, unter anderem mit Anschaffung von Ausrüstung und der Anpachtung von  zwei Grundstücken. Auf einem davon wurde der runde Geburtstag gefeiert. Bevor die große Pfadfinderfamilie zum gemeinsamen Essen zusammen kam, gab es eine große Rallye durch Wülfrath und Umgebung, je nach Alter auf unterschiedlichen Routen. „Da bin ich über ein Seil im Wald gelaufen, es gab Dosenwerfen, einen Hindernisparcours, durch den ich eine Kartoffel balancieren musste und wir haben eine Medaille aus Holz gesägt“, fällt Jacob spontan beim abschließenden Hähnchen­essen unweit der pfadfindereigenen Geißfußhütte ein.

„Das Erleben macht richtig Spaß, und es ist eine coole Gemeinschaft“, resümiert der Wölfling (8). Seine Mutter ist eine der Leiterinnen und betreut die Jungen und Mädchen im Alter zwischen sieben und zehn Jahren. „Die Pandemie hat unsere Aktivitäten ziemlich eingeschränkt“, bedauert Claudia Bauer. „Wir haben versucht, viel online zu machen. Vor den Ferien konnten wir uns endlich mal wieder treffen.“

Wenn die Wölflinge größer werden, heißen sie Jungpfadfinder, Pfadfinder ist man zwischen 13 und 16 Jahren, Rover ist die Bezeichnung für die Mitglieder bis zu 20 Jahren. Das Pfadfinderleben erfreut sich in Wülfrath großer Beliebtheit. „Wir haben Wartelisten für die Kinder und Jugendlichen. Aber wir können Leiter gebrauchen“, stellt Claudia Bauer fest. Die müssen nicht unbedingt in ihrer Jugend selbst Pfadfinder gewesen sein, außerdem werden sie auf ihre Aufgaben vorbereitet.