Einsatz für die Menschenrechte Kempener auf einer Mission nach Taiwan
Kempen · Tag der Menschenrechte: Gruppe reist nach Taipeh.
(biro) Eine Gruppe aus Kempen hat sich auf die Reise nach Taiwan gemacht. Am Sonntag startete die 20-köpfige Gruppe unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde, ihr gehören Gemeindeglieder, Lehrer und Schüler des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen und den Berufskollegs Viersen an. Mit ihrer bildungspolitischen Reise wollen die Teilnehmer an den chinesischen Schriftsteller und Menschenrechtler Liu Xiaobo erinnern, der am 13. Juli 2017 starb.
2010 erhielt Xiaobo den Friedensnobelpreis. Der Preis wurde ihm in Stockholm in Abwesenheit verliehen, der Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist war inhaftiert. Berufsschulpfarrer Kühne aus Kempen demonstrierte damals das erste Mal mit Schülern und Lehrern des Berufskollegs vor der chinesischen Botschaft in Berlin und forderte die Freilassung Xiaobos. Das geschah nicht, Xiaobo starb mit 61 Jahren. Seither gab es jährlich Gedenkgottesdienste, an denen sich chinesische Exilgruppen beteiligten, die in Deutschland und Taiwan eine vorläufige Heimat finden konnten.
Vor etwa anderthalb Jahren sei im Religionsunterricht von Kühne die Idee entstanden, den 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mit einem interreligiösen Gottesdienst am 10. Dezember in Taipeh zu begehen, heißt es von der Reisegruppe. Unterstützung bei der Vorbereitung erhielten die Kempener insbesondere von Jhy-Wey Shieh, Repräsentant von Taiwan, der dazu kürzlich extra von Berlin nach Kempen kam und sich dabei auch in das Gästebuch der Stadt eintrug, und von der langjährigen Freundin und Wegbegleiterin Xiaobos, Tienchi Martin-Liao.
Neben den Veranstaltungen zum Tag der Menschenrechte wolle die Gruppe auch die demokratischen Parteien Taiwans unterstützen und an Wahlkampfveranstaltungen für die Präsidentschaftswahl im Januar teilnehmen. Kühne: „In diesen Zeiten muss jedes Land, das in demokratischen Strukturen wie Freiheit der Religionen, Würde der Menschen und Gewaltenteilung leben will, unsere Unterstützung erfahren.“