Handball Heider Thomas gibt Debüt
Dormagen. · Handball-Zweitligist Bayer Dormagen trifft auf Aue. Trainer Bilanovic setzt auf eine starke Abwehr – da kommt Thomas’ Rückkehr gerade recht.
Dusko Bilanovic ist das, was man einen „Typ“ nennt. Der 47-Jährige, in Belgrad geboren, seit einem Vierteljahrhundert in Deutschland lebend und im Besitz eines deutschen Passes, ist um gute Sprüche nicht verlegen. „Was nützt es, wenn die Spieler rennen wie die Antilopen und dabei den Ball vergessen? Ohne Ball kannst du keine Tore erzielen“, lautet einer davon.
Ein Sprücheklopfer ist der neue Mann auf der Bank des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen aber nicht, eher ein akribischer Arbeiter. Deshalb hat sich Bilanovic schon lange, bevor seine vorzeitige Verpflichtung feststand, mit den Spielen seines neuen Arbeitgebers beschäftigt. Auch mit dem am zweiten Spieltag, das der TSV mit 27:32 beim EHV Aue verlor. „Unnötig“, sagt Bilanovic, „da haben die Jungs viel zu viele technische Fehler gemacht“.
Die möchte er im Rückspiel, das am Samstag um 19.30 Uhr im Bayer-Sportcenter angepfiffen wird, vermeiden. „Wir brauchen Sicherheit“, sagt der neue Trainer. Diese, das steht für ihn fest, kann nur über die Deckungsleistung kommen. „Gerade gegen eine abwehrstarke Mannschaft wie Aue ist die eigene Abwehr der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Bilanovic. Er will keinen „Harakiri-Handball“ sehen, sondern setzt auf eine grundsolide 6:0-Formation, „in der kein Spieler allein gelassen wird, weil immer ein Nebenmann da ist“.
Zugute kommt ihm bei dieser taktischen Ausrichtung ein „Neuzugang“: Heider Thomas, im Sommer mit hohen Erwartungen vom Ligakonkurrenten HC Rhein Vikings verpflichtet, gibt gegen Aue sein Debüt für Bayer in einem Meisterschaftsspiel. Der Hüne, 2,02 Meter groß und 110 Kilogramm schwer, stolperte in der Hinrunde von einer Verletzung in die nächste. Jetzt soll der gerade 30 Jahre alt gewordene Rechtsreferendar dem Dormagener Spiel allein schon körperlich neue Qualität verleihen, nicht nur defensiv, sondern auch im Angriff.
Da setzt Bilanovic darauf, dass Spieler wie er, aber auch die kaum kleineren Daniel Eggert (1,99 Meter), Ian Hüter (1,96) und Lukas Stutzke (1,95) auch mal aus der Distanz werfen, „statt sich immer im Spiel eins gegen eins aufzureiben“ – was oftmals zu der eingangs beschriebenen Vielzahl an technischen Fehlern führt.
Diese abzustellen, hat sich auch EHV-Trainer Stephan Swat zum Ziel gesetzt. „Wir dürfen uns nicht so viele Fehlwürfe leisten“, sagt Swat.