Apotheken-Notdienst neu geregelt
Ab Mittwoch gelten für Notdienste nicht mehr die Gemeindegrenzen.
Rhein-Kreis Neuss. Die alten Apotheken-Notdienstkalender haben in ihrer bisherigen Form ausgedient. Ab dem 1. Januar werden die Notdienste nicht mehr innerhalb einzelner Städte oder Gemeinden, sondern flächendeckend über das gesamte Gebiet der Apothekerkammer Nordrhein ermittelt. Eine IT-gestützte Lösung soll zukünftig die Notdienstkalender ersetzen.
„Bezogen auf ihren Standort werden die Patienten zur für sie nächstgelegenen Apotheke geleitet. Stadt- oder Gemeindegrenzen sind dann nicht mehr ausschlaggebend“, sagt Stefan Derix, Geschäftsführer der Apothekerkammer Nordrhein. Kunden etwa aus Meerbusch können dann zukünftig auch in einen der angrenzenden Ortsteile von Krefeld, Neuss, Düsseldorf, Duisburg oder Willich gelotst werden.
„Es werden von Büderich aus natürlich andere Apotheken als vom Ortsteil Lank aus berechnet“, erläutert Ulrich Stamm von der Hubertus-Apotheke an der Hauptstraße in Meerbusch-Lank.
Die Entfernung des Patienten zur nächsten Apotheke soll sich durch die neue Strukturierung zwar nicht vergrößern, Apotheker aber durch das neue System entlastet werden. Das Programm soll nämlich auch berücksichtigen können, welche Apotheke in der Vergangenheit bereits stark belastet wurde und welche weniger häufig.
Mit der Weiterentwicklung der Notdienstorganisation reagiert die Apothekerkammer außerdem auf die steigende Zahl von Apothekenschließungen und die Bevölkerungsdichte im städtischen Bereich. In den vergangenen fünf Jahren haben allein im Kammerbezirk Nordrhein mehr als 100 Apotheken geschlossen.
Mit der Eingabe der Postleitzahl und des Datums können Notdienst-Apotheken online nachgeschlagen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Daten der nächstgelegenen Notdienstapotheke kostenlos per E-Mail zu abonnieren.