Großprojekt in Dormagen Chempark erhält neue Starkstromanlage

Dormagen. · 53 Millionen Euro steckt der Netzbetreiber Westnetz in das Mega-Projekt.

Westnetz und Currenta bauen 110.000 Volt-Kabelanlage im Chempark. Bei der Grundsteinleguzng, v.l.: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Stefan Küpper (Westnetz-Geschäftsführer), Alexander Wagner (Currenta-Geschäftsführer), Polier Norbert Strauch, Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Foto: Daniel Elke

Am Parallelweg wird seit 50 Tagen an einem neuen, modernen Knotenpunkt für die Energieversorgung der gesamten Region gearbeitet. Der Verteilnetzbetreiber Westnetz baut für den Chempark-Betreiber Currenta eine 110 000-Volt-Schaltanlage. Currenta wiederum erneuert zusätzlich die Kabel im Chempark.

Um welche Dimension es sich bei der Hochspannungsanlage handelt, erklärte Westnetz-Geschäftsführer Stefan Küppers: „Damit wird eine Leistung erzeugt wie von 30 bis 50 Windkrafträdern, eine Leistung, die eine 180 000-Einwohner-Stadt versorgen kann.“ Der am Parallelweg sichtbare Bau soll im März 2020 fertig sein.

Chemiestandort stellt hohe Anforderungen an die Versorgung

Bürgermeister Erik Lierenfeld, der wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Feier zu Gast war, hatte die Lacher auf seiner Seite: „Die Zahl 50 spielt heute ja eine große Rolle: rund 50 Millionen Euro Investition, heute ist der 50. Arbeitstag und wir haben 50 Jahre Stadtwerdung Dormagen.“ So gut gelaunt konnte sich Lierenfeld zeigen, denn Dormagen wird von dem Mega-Projekt profitieren.

Küppers und Currenta-Geschäftsführer Alexander Wagner wiesen auf die „passgenaue Infrastruktur und die bestmögliche Versorgung“ hin, die die Produktionsunternehmen am Chemiestandort Dormagen fortwährend benötigen. „Die neue Hochspannungsschaltanlage wird ein moderner Knotenpunkt der Energieversorgung für den Chempark Dormagen“, sagte Küppers. „Für unseren Partner Currenta wird die industrielle Versorgung neu aufgestellt.“ Der Bau der Anlage ist in ein Gesamtprojekt eingebunden: Nach dem Umbau erfolgt bis 2028 ein stufenweiser Netzausbau, der auch positive Auswirkungen auf weitere Umspannungsanlagen im Rhein-Kreis und auf Kölner Stadtgebiet hat und für zusätzliche Leistungskapazitäten in der Region sorgt.

Mit rund 30 Millionen Euro rüstet Currenta auf die neueste Technik auf und in eigene Anlagen. Der Neubau und die Umbauten erfolgen im laufenden Betrieb. Auf dem 12 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehe eine kompakte, gasisolierte 110 000-Volt-Schaltanlage modernster Bauart. Die zusätzliche Versorgung entsteht durch zwei identische Schalthäuser, die in der Mitte durch eine Warte mit weiterer technischer Ausrüstung zu einem Komplex verbunden werden.

„Netzausbau bedeutet nicht nur, neue Leitungen zu bauen, sondern auch, bestehende Netze an die unterschiedlichen Anforderungen anzupassen“, erklärt Küppers. Mit dem Neubau wird eine Netzoptimierung und eine Entflechtung von Industrienetz und öffentlichem Netz vorgenommen. schum