Da müssen sich die Dormagener Kunden der Sparkasse Neuss wohl umgewöhnen, denn mit den durchgehenden Öffnungszeiten in der Filiale an der Kölner Straße ist bald Schluss. Dann können Kunden nicht wie gewohnt von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr (donnerstags bis 18 Uhr) die Dienste des Geldinstitutes in Anspruch nehmen, sondern pro Tag 2,5 Stunden weniger.
Bedeutet: Verschiedene Filialen, darunter eben auch die an der Kölner Straße, öffnen ab Montag, 5. Mai, erst um 9.30 Uhr, also eine Stunde später, und schließen in der Mittagszeit von 12.30 bis 14 Uhr, freitags ist dann bereits um 12.30 Uhr Schluss. Begründet wird das mit fehlender Kundenfrequenz in diesen Zeiten. „Wir führen regelmäßig Kundenstromanalysen durch“, sagt Sparkassensprecher Stephan Meiser. „Und die besagen, dass zu bestimmten Zeiten kaum Kunden kommen. Und diesem Umstand passen wir unsere Öffnungszeiten an“, fährt er fort. Die personell so gewonnene Zeit, erklärt Meiser auf Anfrage weiter, werde anderweitig eingesetzt, nämlich, indem die individuellen Beratungszeiten verlängert werden, und zwar von 19 auf 20 Uhr, auch in Dormagen.
„Wir haben festgestellt, dass die Anzahl der Beratungsgespräche in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat. Und nicht nur dass, sie dauern auch länger, werden immer anspruchsvoller“, sagt Stephan Meiser. Diesem Kundenwunsch trage man nun Rechnung, indem ab dem 5. Mai bis 20 Uhr Termine gemacht werden können. „Dadurch, dass viele berufstätig sind, verschieben sich die Wunschzeiten für eine Beratung in den späten Nachmittag und Abend hinein“, weiß Meiser. Und er ergänzt, dass Kunden, die nicht mobil seien, nach wie vor auch zu Hause beraten werden könnten.
Meiser glaubt nicht, dass die nun bald greifenden reduzierten Öffnungszeiten Unmut bei den Kunden auslösen, auch wenn einige ihre Bankgeschäfte dann nicht mehr während der Mittagspause vor Ort erledigen können. Und er betont, dass ältere Kunden, die nicht über Internet verfügen, vermehrt ihre Bankangelegenheiten per Telefon erledigen. Das habe, so Meiser, seit Corona zu- und seitdem auch nicht wieder abgenommen. Aber es werden nicht nur Öffnungszeiten reduziert, sondern auch Angebote erweitert beziehungsweise solche, die bereits abgeschafft wurden, wieder installiert: In insgesamt kreisweit acht Filialen nämlich, in denen bisher ausschließlich Beratungsleistungen angeboten werden – darunter zählt auch die in Nievenheim – werden künftig wieder umfassende Serviceleistungen auf dem Programm stehen. „Nicht alle Kunden können und möchten ihre Service- und Zahlungsangelegenheiten online oder an den SB-Geräten erledigen“, sagt Meiser. Und da das auch in der Nievenheimer Filiale der Fall ist, wird dort bald wieder ein Mitarbeiter zu den Öffnungszeiten an der Neusser Straße (montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr) vor Ort sein. Meiser betont, dass die genaue Beobachtung der Kundenwünsche und die dementsprechenden Änderungen auch dazu geführt hätten, dass die Sparkasse die Anzahl ihrer Mitarbeiter aufgestockt hätte: Waren es Ende 2023 noch 963, so hatte die Sparkasse ein Jahr später, 985 Mitarbeiter. Auch die Zahl der Auszubildenden sei gestiegen. In diesem Zusammenhang weist er auch auf die Investitionen in das Filialnetz. „Auch in 2025 werden vier weitere Filialen auf den neusten Stand gebracht“, informiert der Sparkassensprecher.
An den Standorten Grevenbroich und Neuss bleiben die Öffnungszeiten zwar durchgehend, allerdings wird auch dort ab Mai eine Stunde später, also auch um 9.30 Uhr, geöffnet. Montags, dienstags und mittwochs ist dort bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr geöffnet, wie gehabt. Freitags jedoch ist um 12.30 Uhr Schluss, und nicht mehr bis 16 Uhr geöffnet.
