Ein besonderer Laden in Düsseldorf Das Geschäft Nordik-Haus ist eine kleine Schatzkammer - dort trifft Tradition auf Moderne

Düsseldorf · Seit 30 Jahren können Kunden dort exklusive Produkte für die Wohnung erwerben.

Renate Parsi mit dem „Hausherrn“, Dackel Leon, im Nordik-Haus.

Foto: Julia Hallmann

(hal) Das Nordik-Haus in Kaiserswerth ist eine kleine Schatzkammer – und das schon seit nunmehr 30 Jahren. „Ich bin meinem Stil immer treu geblieben, hier exklusive, schöne und hochwertige Dinge für das Haus anzubieten“, sagt Renate Parsi, die vor 20 Jahren das Geschäft am Kaiserswerther Markt 5 übernommen hat und es gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Wolf Perdelwitz führte. Bis vergangenes Jahr. Da ist im März Perdelwitz überraschend gestorben. Parsi wollte daraufhin das Geschäft aufgeben, ein Räumungsverkauf lief bereits. „Aber ich bin von vielen Seiten ermutigt worden und so gibt es das Nordik-Haus weiterhin, und ich hoffe, dass sich dieser Mut auszahlt“, sagt Parsi.

Der kleine Laden ist die reinste Wundertüte, denn überall gibt es etwas Schönes zu entdecken, Deshalb bleiben auch viele Passanten stehen, um sich die vielfältige Ware im Schaufenster genau anzuschauen. Verkauft werden unter anderem exklusive und originelle, häufig handgefertigte Wohnaccessoires, Dekorationsartikel, Küchenhelfer, Porzellan und Stofftiere. Kuckucksuhren hängen neben verrückten Kinderzimmerlampen, und Kerzenständer teilen sich den Platz mit besonderen Gläsern, Tischdecken und Auflaufformen. Modernes steht neben Klassischem.

Die besonderen Stücke findet Parsi auf Messen wie der „Maison & Objet“ in Paris oder der „Ambiente“ in Frankfurt. Die Händlerin ist aber auch bestens vernetzt, hat viele hochwertige Marken wie Hermes, Ekelund, Klippan, Emile Henry, Maileg und Le Creuset im Programm.

Die Kunden, darunter langjährige Stammkunden, kommen aus ganz Deutschland. Auch Promis sind dabei, deren Namen aber Parsi nicht nennen will. Allerdings hat sie, wie der gesamte Einzelhandel auch, unter den vermehrt getätigten Online-Käufen zu leiden. „Das Internet nimmt mir die Freude“, sagt Parsi. Sie bemängelt aber auch die vorgeschriebenen Öffnungszeiten. „Am Sonntag, wenn viele Ausflügler nach Kaiserswerth kommen, knubbeln sich die Leute vor meinem Schaufenster. Und ich darf dann nicht öffnen. Dabei würde mir das eine sichere Geschäftsgrundlage sichern.“

Die Geschäftsfrau würde sich deshalb wünschen, dass geprüft wird, ob Kaiserswerth nicht zu einem Wallfahrtsort oder zu einem anerkannten Ausflugsort erklärt werden kann. Denn dann gelten andere Regelung für die Öffnungszeiten. „Das kann ja nur im Sinne der Stadt sein, guten Einzelhandel zu fördern, für den die Leute anreisen.“

Geöffnet hat das Nordik-Haus zurzeit montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr. „Ich schließe jeden Morgen mit der gleichen Freude meinen Laden auf“, sagt Parsi. Am 30. April will sie mit kleinen Überraschungen das lange Bestehen des Ladens feiern.

(hal rö)