Streit wegen Baustelle eskaliert Wegen B9-Zoff: Tankstellen-Chefin schreibt Wutbrief an Kölner OB

Dormagen · Der Plan der Stadt Köln für eine Sanierung der B9 zwischen Dormagen und Worringen sorgt weiter für Wirbel. Nach einer Petition folgt nun der persönliche Brief einer Betroffenen an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Die B9 muss saniert werden, doch die Pläne sorgen für Zoff.

Foto: Krücken/Markus Krücken

Die Bauarbeiten an der Bundesstraße 9 zwischen Dormagen und Worringen haben noch gar nicht begonnen, doch die ab Mai geplante Baustelle inklusive vorgesehener Vollsperrung sorgt im Vorfeld weiter für Wirbel.

Nachdem dort ansässige Unternehmer aus Existenzsorgen infolge der Pläne bereits eine Online-Petition gestartet hatten, wendet sich die Betreiberin einer Tankstelle entlang der Strecke direkt an die Kölner OB Henriette Reker. In Form eines offenen Briefes macht Regina Spalluto ihrem Ärger mit barschen Worten Luft.

„Ich möchte mich in aller Offenheit und Klarheit an Sie wenden. Es geht um eine Situation, die nicht nur mich, sondern auch viele andere Betroffene betrifft und die ich als inakzeptabel empfinde“, heißt es. Die Unternehmerin fühlt sich nach einem Treffen mit einem Vertreter der Stadt nicht ernst genommen.

„Bei dem besagten Termin wurden mögliche Teilsperrungen diskutiert, und ich bat darum, dies genauer zu prüfen. Leider habe ich bis heute keinerlei Rückmeldung erhalten, weder telefonisch noch per E-Mail. Es ist für mich unerträglich, wie mit der Situation umgegangen wird, und die völlige Ungewissheit, in der ich mich befinde, ist kaum zu ertragen. In dieser schwierigen Lage bin ich auf die Kommunikation der Stadt Köln angewiesen, doch es herrscht eine völlige Ignoranz und Inkompetenz, die ich nicht hinnehmen kann.“

Daraufhin sei die Petition, die in wenigen Tagen fast 2000 Unterzeichner unterstützt haben, online gegangen. „Um zu zeigen, dass ich mit meiner Wut und Enttäuschung nicht alleine bin“, schreibt Spalluto, „Es geht hier nicht nur um mich, sondern um viele andere Menschen, die von dieser Situation ebenfalls betroffen sind. Als Selbstständiger, der in der Pandemie als Nahversorger tätig war, fühle ich mich in dieser Angelegenheit völlig im Stich gelassen. Ich gehe diesen Weg, weil ich per E-Mail keine Antwort bekomme. (...) Ich muss mich fragen, wie es sein kann, dass diese Menschen weiterhin für ihre Posten bezahlt werden, wenn sie offensichtlich keine Verantwortung übernehmen.“

Am Ende des Schreibens wird es sehr persönlich und emotional. „Ich möchte Ihnen hiermit deutlich machen, wie sehr mich diese Situation belastet und dass ich in der momentanen Ungewissheit schlichtweg nicht mehr ruhig schlafen kann. Es geht um die Existenz meiner Tankstelle an der Neusser Landstraße 323 und die meiner Mitarbeiter, die alle in dieser schwierigen Zeit auf eine Lösung angewiesen sind. Doch ich werde nicht einfach aufgeben. Seit 13 Jahren führe ich mein Unternehmen und lasse mir diese Art der Behandlung nicht gefallen.“