Brachfläche in Dormagen-Delrath Bodensanierung auf dem alten Gasspeicher-Gelände

Delrath · Auf den rund 38.000 Quadratmetern Brachfläche ist noch viel zu tun, bevor das Areal wieder genutzt werden kann. Unter anderem müssen Schadstoffe wie Arsen und Blei fachgerecht gesichert werden.

Eine Luftaufnahme zeigt das brachliegende Gelände des alten Gasspeichers in Delrath.

Foto: Hagedorn

Jahrelang prägte der große Gasspeicher am Zinkhüttenweg das Bild der Gegend. Bis im Jahr 2017 die Entscheidung fiel, dass der Speicher abgerissen werden soll. Dem vorausgegangen war ein großes Hin und Her, was auch unter den Delratherinnen und Delrathern für Unsicherheiten sorgte. Im Herbst 2024 kaufte dann die Hagedorn Unternehmensgruppe die rund 38.000 Quadratmeter große Fläche. Der Plan des Unternehmens mit Hauptsitz in Gütersloh ist es, das Areal zu revitalisieren und somit für eine zukünftige gewerbliche Nutzung vorzubereiten. Dafür hat sich Hagedorn mit GDD Development zusammengetan. Dabei handelt es sich um einen mittelständischen, familiengeführten Investor aus Erkrath. Beide sind nach eigenen Angaben auf die Revitalisierung sogenannter Brownfields spezialisiert.

Die Arbeiten auf der Fläche starteten Ende des vergangenen Jahres. Im November begannen die Unternehmen mit dem Rückbau der Lagerhalle sowie der Verwaltungsgebäude und der Fundamente. Im Laufe der Zeit werden alle Gebäude auf dem rund 3,8 ha großen Gelände weichen müssen. Aktuell ist der Rückbau des Bautenstands auf dem Grundstück noch im Gange. Das Material aus dem Abbruch werde zum größten Teil wiederverwertet und direkt vor Ort zu hochwertigem Recyclingmaterial aufbereitet, heißt es in einer Mitteilung von Hagedorn.

Nach dem Abschluss der Abbruchtätigkeiten geht die Arbeit auf der Brachfläche dann so richtig los. Aufgrund der Nutzungshistorie der Fläche ist eine Bodensanierung notwendig. Denn die dortigen Böden sind mit Schadstoffen wie Arsen und Blei vorbelastet, eine Sanierung der Böden sei daher in Dormagen „essenziell“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Für diese Arbeiten wurde in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Kreis Neuss ein detailliertes Bodenmanagementkonzept erstellt. Eine „Verseuchung“ der Umgebung, soll so um jeden Preis vermieden werden. Dormagen hatte in der Vergangenheit mit dem Silbersee-Areal landesweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ursächlich dafür war die Frage, ob es in den 70er-Jahren dort zu einem Umweltskandal gekommen sei, bei dem unter anderem Arsen über das Grundwasser in den Rhein gelangt sei.

Dieses Konzept sieht vor, dass zunächst rund 30 Zentimeter der obersten Bodenschicht entfernt werden. Die darunterliegenden Böden werden anschließend mit anderthalb Meter neuem Material aufgeschüttet. So werde eine bestmögliche Sicherung der Altlasten gewährleistet, heißt es seitens der Hagedorn Gruppe.

Eine Herausforderung bei Arbeiten dieser Art ist es, schonend mit der Fläche und den Böden umzugehen. Dazu gehört unter anderem der Schutz der Tierwelt. Dieser spiele auch in Delrath eine „zentrale Rolle“, heißt es in der Mitteilung. Aus diesem Grund begleitet ein fachkundiger Artenschutzgutachter die Maßnahme. Erste Begehungen des Geländes fanden zu diesem Zweck schon im August 2024 statt. Dabei wurde das Vorkommen von Vögeln, Amphibien und Reptilien geprüft.

„Bei der Reaktivierung von Brachflächen nimmt das Thema Artenschutz einen hohen Stellenwert ein und gilt als wichtiger Teil unserer Arbeit. Daher prüfen wir potenzielle Auswirkungen sowohl vor Beginn der Maßnahmen als auch während des gesamten Projekts – in enger Abstimmung mit Behörden und Gutachtern“, betont Daniel Stoll, Projektmanager der Hagedorn Revital, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe. Wie es nach der Revitalisierung und Bodensanierung mit der Fläche am Zinkhüttenweg weitergeht, soll noch in diesem Monat bekannt gegeben werden.