„Bürgerkoffer“ in Dormagen Service der Stadt – Personalausweis von Zuhause beantragen

Dormagen · Ab sofort gibt es in der Stadt einen „Bürgerkoffer“. Der Service richtet sich an Menschen, für die ein Gang zum Bürgeramt nicht einfach möglich ist. Das Angebot soll künftig ausgeweitet werden.

Das Angebot kann künftig auch in Seniorenheimen wahrgenommen werden.

Foto: Stadt Dormagen

In Deutschland besteht die sogenannte Ausweispflicht. Das bedeutet, dass jede Person dazu verpflichtet ist, einen gültigen Ausweis zu besitzen. In der Theorie ist das klar, und wirkt zuerst auch nicht problematisch. Was aber, wenn der eigene Ausweis abzulaufen droht und der Gang zum Bürgeramt nicht möglich ist? Diesem Problem stehen immer wieder vor allem ältere und kranke Personen gegenüber. Die Stadt Dormagen reagiert jetzt und erweitert das Serviceangebot des Bürgeramtes durch die Einführung des Bürgerkoffers.

Mit diesem Service soll den Bürgerinnen und Bürgern, denen ein Besuch im Amt aus gesundheitlichen Gründen verwehrt ist, eine Alternative geboten werden, bei welcher der Besuch im Bürgeramt entfällt. „„Mit der Einführung des Bürgerkoffers möchten wir unseren Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu unseren Kerndienstleistungen erleichtern und die Möglichkeit bieten, trotz körperlicher Beeinträchtigung der Ausweispflicht weiterhin nachzukommen“, erklärt Patrick Warstat, Leiter des Bürgeramtes. Der neue Service trage dazu bei, die Zufriedenheit der Dormagener zu erhöhen und Selbstständigkeit trotz Krankheit zu erhalten, sagt er.

Mit dem Koffer sind künftig sowohl die Beantragung des Personalausweises als auch die An- oder Ummeldung des Wohnsitzes dezentral möglich. Im ersten Schritt wird das Bürgeramt gemeinsam mit den Verwaltungen der Seniorenresidenzen, Einrichtungen des betreuten Wohnens sowie Pflegeeinrichtungen Termine anbieten. Bewohnerinnen und Bewohner können die Dienstleistungen dann in Begleitung von Angehörigen in Anspruch nehmen.

Künftig ist eine Ausweitung auf weitere Dormagener und Dormagenerinnen geplant. Tobias Koch, Leiter des Fachbereichs für Recht und Ordnung erklärt, dass der Service „sukzessive und in dringenden Fällen“ auch um private Haushalte erweitert werden könne, „sofern die Notwendigkeit nachgewiesen wird.“ Wer sich selbst von den Vorzügen des Koffers überzeugen will, könne dies bei den künftigen Stadtteilgesprächen tun. Bei diesen werde der Koffer „ebenfalls einsatzbereit sein“, sagt Koch.