Konzept für den Ernstfall Schulung für Spontanhelfer

Langenfeld · Bevölkerungsschutz-Forschungsreferentin Ruth Winter von der Malteser Bundeszentrale erläuterte im Einsatzzentrum an der Industriestraße, wie die Beteiligung hilfsbereiter Menschen aus der Bevölkerung vonstattengehen soll.

Der Malteser Hilfsdienst hilft im Katastrophenfall. Hier sollen verstärkt Ehrenamtliche eingebunden werden.

Foto: dpa/Jan Woitas

(pc) Wenn sich Katastrophen ereignen, hat sich gezeigt, dass die Hilfsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung immer wieder sehr groß ist. Spätestens seit der sogenannten Jahrhundertflut vom Juli 2021 war für jedermann ersichtlich, mit wie viel Engagement Tausende wochenlang allein im Ahrtal Betroffene des Hochwassers mit vereinten Kräften unterstützt haben. Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte befasst sich der Malteser Hilfsdienst bereits seit einigen Jahren mit der Thematik der Spontanhelfenden,heißt es in einer Pressemitteilung der Malteser.

In der neuen Konzeptionierung der Katastrophenschutz-Einsatzeinheiten in NRW sei zudem vorgesehen, die Koordinierung von spontanen Helferinnen und Helfern aus der Bevölkerung künftig als festen Bestandteil zu verankern. Somit könnten demnächst auch Menschen, die sich in bestimmten Lagen unterstützend engagieren wollen, im Rahmen echter Katastrophenschutz-Einsätze der Malteser niederschwellig tätig werden. Um für mögliche künftige Einsätze mit Spontanhelfenden schon jetzt bestmöglich informiert zu sein, ließen sich die Langenfelder Malteser im Rahmen einer Pilotschulung von Bevölkerungsschutz-Forschungsreferentin Ruth Winter der Malteser Bundeszentrale auf den neusten Stand bringen.

In zwei Stunden erläuterte die Expertin den interessierten ehrenamtlichen Einsatzkräften der Malteser aus Langenfeld im Einsatzzentrum an der Industriestraße 88, wie die Beteiligung hilfsbereiter Menschen aus der Bevölkerung vonstattengehen soll. Als qualifizierte Katastrophenschützer müssten die Malteser schließlich die Infrastruktur stellen, damit sich Spontanhelfende einbringen können, heißt es. „In der Vergangenheit haben wir bereits Einsätze gehabt, bei denen wir mit diesem Thema konfrontiert wurden“, sagt Markus Arenz, als erfahrener Zugführer der Langenfelder Einheit.

Im Rahmen des neuen Erlasses für vorgeplante überörtliche Hilfe in Nordrhein-Westfalen sei das Thema Spontanhelfende auch als Fähigkeitspunkt für die Einsatzeinheiten beschrieben. Daher wolle man sich schon frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen.

Das Forschungsprojekt, das unter dem Titel Kat-Helfer Pro läuft, befinde sich auf der Zielgeraden und werde Ende März 2025 abgeschlossen. „Dann werden alle Dinge, die während des Forschungszeitraums entwickelt wurden, wie Konzepte und Schulungsunterlagen, veröffentlicht und stehen interessierten Organisationen und Gebietskörperschaften, die sich überlegen, wie sie Spontanhelfende gut in den Katastrophenschutz und ihre bereits bestehenden Konzepte integrieren können, zur Verfügung“, kündigt Ruth Winter an. Bei den Langenfelder Maltesern, die im Anschluss an den Vortrag noch an einer Evaluierung teilnahmen, stieß das Konzept auf positive Resonanz, so die Pressemitteilung.