(fbu) Für viele junge Menschen kommt nach der Schule und der Ausbildung der nächste großen Schritt im Leben. Denn dann geht es meist auf die Suche nach einer ersten eigenen Wohnung, auch um sich vom Elternhaus abzunabeln und so nach Selbstständigkeit zu streben. Was sich für viele Menschen nach einer Selbstverständlichkeit anhört, stellt allerdings für junge Menschen mit Einschränkungen ein nahezu unlösbares Problem dar.
In einer ambulant betreuten Wohngruppe lässt sich der Traum vom selbstständigen Leben dennoch verwirklichen. Gemeinschaft und Geselligkeit in einer Gruppe Gleichbetroffener sind Vorteile des Lebens in einer solchen Wohngruppe, wie es sie seit 2014 an der Berghausener Straße in Langenfeld gibt. Dort wohnen 14 junge Menschen mit unterschiedlichen geistigen Behinderungen in ihrem eigenen Apartment mit eigenem Bad. Allen gemeinsam stehen zwei große Küchen mit Essplatz, ein gemütlicher Freizeitraum, ein Fitnessraum und ein großer Garten zur Verfügung. „Ich fühle mich hier seit mehr als zehn Jahren wohl“, sagt Hannah, die eine Bewohnerin der ersten Stunde ist und für die ihr Apartment in der ersten Etage ihr zu Hause ist. „Den Freizeitraum mit Wohnlandschaft und Fernseher haben wir im vergangenen Jahr gemeinsam renoviert und toll gestaltet“, erzählt sie stolz. Mitbewohner Niklas hingegen freut sich schon auf die kommenden Gartensaison und das gemeinsame Grillen.
Die Betreuung wird von einem Team der evangelischen Stiftung Hephata gewährleistet. Die Kosten hierfür werden vom Landschaftsverband Rheinland getragen, während die Mietkosten über die Grundsicherungsleistung finanziert werden.
„Ich beantworte gerne telefonisch oder bei einer Besichtigung alle Fragen zum Leben in dieser Wohnform und in der WG an der Berghausener Straße“, sagt Hephata-Teamleiter Marcell Rempe. Weitere Unterstützung erfährt das Wohnprojekt durch den Verein Rückenwind (www.rueckenwind-langenfeld.de). Der Verein hilft nicht nur bei der Finanzierung besonderer Wünsche, Anschaffungen oder Reparaturen, sondern ist auch Ansprechpartner für Eltern, Team und Bewohner, erklärt Silvia Szepat vom Vereinsvorstand.
Von den 14 Apartments ist gerade eines frei geworden. Dieses könnte besichtigt und kurzfristig bezogen werden. Darüber hinaus besteht sogar die Möglichkeit, dass in absehbarer Zeit ein weiteres Apartment frei wird, sodass sich die seltene Möglichkeit für Geschwister, Paare oder Freunde ergibt, hier gemeinsam in die Selbstständigkeit zu starten.