Über 100 Schwarzfahrer in Dormagen erwischt Großrazzia im Stadtbus am Bahnhof Dormagen

Dormagen · Bei der ersten großen Fahrausweiskontrolle in diesem Jahr ertappten die Kontrolleure über 100 Schwarzfahrer.

Ein Stadtbus am Bahnhof Dormagen, Einsatzort der ersten Fahrausweis-Sonderkontrolle des Jahres.

Foto: Judith Michaelis (jumi)

(alem) Ohne einen gültigen Fahrschein Bus oder Bahn zu fahren, ist keine gute Idee – und vor allem „kein Jux“, wie Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadt- und Verkehrsgesellschaft (SVGD), sagt. Deshalb führt die Stadtbus-Gesellschaft zusätzlich zu den regelmäßigen Fahrausweiskontrollen seit Jahrzehnten auch Fahrausweis-Sonderkontrollen durch. Diese werden dabei stets „generalstabsmäßig“ geplant, so Schmitz. Am vergangenen Freitag, 4. April, war es wieder soweit: Von 16 bis 22 Uhr fand die erste Razzia des Jahres am Bahnhof Dormagen statt.

Die Kontrolle wurde erneut in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei sowie dem Prüf- und Sicherheitspersonal der Klüh Security GmbH und der Busverkehr Rheinland GmbH durchgeführt. Zwei Teams, jeweils bestehend aus zwei Sicherheitspersonen, zwei Polizeibeamten und vier Fahrausweisprüfern, kontrollierten die Fahrscheine der aus- und einsteigenden Fahrgäste sowie der Passagiere, die sich noch im Bus befanden. Begleitet wurde die Fahrausweis-Sonderkontrolle zudem von einem Mitarbeiter der Stadtbus-Gesellschaft. Erstmals unterstützten die Prüfaktion auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Alle nicht uniformierten Beteiligten trugen Leuchtwesten mit dem Aufdruck „Im Auftrag Stadtbus Dormagen“.

Die Ausbeute dieser Aktion war „schon ordentlich“, so Schmitz. Insgesamt wurden 106 Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein erwischt. Diese erhalten zunächst sogenannte Erhöhte Beförderungsentgelte. 74 der Betroffenen gaben an, ihren Fahrausweis einfach vergessen zu haben. Sie haben nun die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen ihr Ticket im Stadtbus-Kundencenter am Bahnhof nachzuzeigen, wodurch sich ihre Strafe von 60 auf sieben Euro Bearbeitungsgebühr reduziert. Weitere 30 Personen mussten für das Schwarzfahren 60 Euro zahlen. Zwei Fahrgäste hatten ein abgelaufenes Ticket, was ebenfalls mit einer Gebühr von 60 Euro belegt wird.

„Die Unterstützung der Polizei ist wichtig, da viele der Fahrgäste, die ohne gültigen Fahrschein angetroffen werden, sich nicht ausweisen können“, erklärt Klaus Schmitz. In solchen Fällen werden die Personendaten der Verdächtigen direkt von den Polizeibeamten im Zentralregister abgefragt. Ralph Schelkmann, Leiter der Polizeiwache Dormagen, ergänzt: „Wir unterstützen diese Fahrausweis-Sonderkontrollen sehr engagiert, da bei fast jedem Einsatz auch Personen angetroffen werden, die per Haftbefehl gesucht werden, verbotene Drogen oder andere Substanzen bei sich führen oder wegen anderer Delikte polizeilich bekannt sind.“