Bahnverkehr in Dormagen RRX: Gleisbaustellen hängen Region ab
Dormagen. · Am Sonntag löste der RRX den Regionalexpress 6 ab. Doch er hält nicht in Neuss und Dormagen.
Der Ärger um das „RRX-Phantom“ hat auch den Kreistag erreicht. Dort diskutierten die Mitglieder über das fast durchgängige Ausbleiben des ehemaligen Regionalexpress 6 (RE 6) in den (Haupt-)Bahnhöfen in Dormagen und Neuss. Die Kreis-SPD fordert die Vertreter des Rhein-Kreises in den Gremien beim Verkehrsverbund VRR auf, tätig zu werden und dort zu erreichen, dass dringend nach Alternativen gesucht werden.
Für Rainer Thiel, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ist der Zustand „unzumutbar für die vielen Bahnkunden, die von Dormagen oder Neuss nach Düsseldorf und Köln wollen“. Im Kreistag kamen zwei Vorschläge von der SPD sowie einer von CDU-Mitglied Heiner Cöllen, die das Zel haben, Erleichterung für die Bahnnutzer zu erreichen.
Am vergangenen Sonntag hat National Express offiziell die Linie RE 6 von der Deutschen Bahn übernommen, die jetzt als RRX unterwegs ist. Doch aufgrund von Gleis- und Brückenarbeiten in Düsseldorf-Bilk sowie in Köln fährt der RRX die Haltestellen Dormagen und Neuss bis auf eine siebenwöchige Ausnahme im Frühjahr bis Ende 2022 nicht an. Stattdessen werden die Züge von Norden kommend vom Düsseldorfer Hauptbahnhof teilweise über Güterzugstrecken über Opladen umgeleitet. Mit der Folge, dass Dormagen nur noch einmal in der Stunde Haltepunkt für einen Regionalexpress (RE 7) ist.
Kreistag formuliert
alternative Vorschläge
In der Kreistagssitzung hat der verkehrspolitische Sprecher und stellvertretende Landrat Horst Fischer eine Initiative eingebracht, um zu erreichen, dass spätestens ab dem kleinen Fahrplanwechsel im Sommer 2020 wieder Neuss und Dormagen mit dem RRX angebunden wird. Der erste Vorschlag sieht so aus: Der RRX fährt – wie bisher – wieder ab Düsseldorf Haptbahnhof über Neuss und Dormagen und endet in Köln Hauptbahnhof. Dadurch wird das Befahren der Baustelle in Köln-Deutz vermieden; die Verbindung zum Flughafen Köln/ Bonn erfolgt dann mit einem anderen Regionalexpress oder S Bahn.
Vorschlag zwei lautet: Der Ausfall des RRX wird kompensiert durch einen zusätzlichen Zug RE 6a, welcher von Düsseldorf Haupfbahnhof über Neuss, Dormagen nach Köln-Hauptbahnhof verkehrt. „Dieser Zug verkehrte auch so bis vor zwei Jahren“, argumentiert Fischer. Thiel ergänzt: „Der VRR möchte mit einer höheren Angebotsqualität Modellregion beim Klimaschutz des Bundes werden. Damit sind aber Angebotskürzungen für Neuss und Dormagen nicht vereinbar.“
Die SPD fordert die Vertreter des Kreises auf im VRR entsprechend tätig zu werden. Einer ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Mitglied der Verbandsversammlung und des Verwaltungsrates. Auch er findet die Situation „ärgerlich“. Er habe „schon früh“ Gespräche mit dem VRR hinsichtlich alternativen Angeboten geführt. Petrauschke wirbt aber auch für Verständnis, dass es zu Einschränkungen komme, wenn umfangreich an Gleisen gearbeitet wird.