Schwimmbad in Dormagen Viele Freiwillige putzen die Römertherme heraus

Dormagen. · Die Grundreinigung des Freibads steht zurzeit an. Ab Ostermontag können wieder Badegäste kommen.

Frank Kaldenpoth läuft durch das leere Becken. Das Wasser wurde für die Reinigung abgelassen.

Foto: Alexander Triesch

Frank Kaldenpoth herrscht über zwei Millionen Liter Wasser. Nur heute nicht. Der Betriebsleiter der Römertherme hat den Stöpsel gezogen, unten im Technikraum. Nach einem Tag war das Schwimmbecken leer. Wasser gibt es heute trotzdem, aber nur ein paar Liter, vermischt mit Reinigungsmittel. Es tropft von den weißen und blauen Kacheln. Kaldenpoth läuft durch das leere Becken, er hat das Kommando hier.

Vorne bei den Leitern, die zu den Duschen führen, stehen Peter Simons und Herbert Maug, zwei Freiwillige. Kaldenpoth grüßt. In den Händen halten die Männer ihre Hochdruckreiniger. „Ich mach’ alles, für das mich der Frank einteilt“, sagt der 61-jährige Simons. Bei einem Druck von mehr als 100 Bar rauscht das Wasser an die Fugen.

Zwei Wochen lang hat die Römertherme geschlossen. Ab Ostermontag kann man hier wieder schwimmen, tauchen und planschen. „Wir machen jedes Jahr einmal gründlich sauber“, sagt Kaldenpoth. „Das ist wichtig, weil wir im laufenden Betrieb nichts reinigen können, wegen des Putzmittels. Das darf nicht ins Wasser“, ergänzt der 55-Jährige.

Die Römertherme ist eines von drei Freibädern in Deutschland, das durchgängig im Jahr geöffnet hat – bis auf 14 Tage vor Ostern. Jedes Jahr kommen 140 000 Gäste. Für die Säuberung sind die drei Becken – Schwimmerbecken, Trainingsbecken und Kinderplanschbecken – nun leer. Kaldenpoth hat viele freiwillige Helfer hergeholt, die meisten sind wie er Mitglied im TSV Dormagen. „Die Leute betteln mich förmlich an, dass sie hier mithelfen können“, sagt er und lacht.

Eine Fachfirma wartet die
Chlor- und die Lüftungsanlage

An der Römerziegelei, nicht weit vom Chempark, gibt es noch mehr zu tun, als nur das Bad zu putzen. Die Arbeiter tauschen kaputte Fließen aus, sie reparieren defekte Schließfächer, die Bänke werden geölt, Dachstreben erneuert. Kaldenpoth hat eine Firma kommen lassen, die Staub, Haare und anderen Schmutz aus der Lüftungsanlage entfernt und die Technik der Chloranlage wartet. „Die Elektronik überwacht ständig, wie viel Chlor gerade im Wasser ist“, sagt Kaldenpoth. Wichtig sei auch, die Sandfilter gründlich zu reinigen. Sie sorgen dafür, dass das Wasser aus den Becken frei von Dreck ist.

9000 Quadratmeter ist das Gelände groß. Bis alles wieder hergerichtet ist, dauert es noch ein paar Tage. Am Ostermontag startet dann die neue Saison. Schon jetzt ist aber klar, dass die Freiwilligen auch im nächsten Jahr wieder bereit stehen. „Ich war im vergangenen Jahr doch auch schon dabei“, sagt Simons. Dass er auch 2020 wieder mit dem Hochdruckreiniger die Platten reinigt, sei doch klar. Kaldenpoth ist dankbar. Denn: „Nur wenn niemand mehr schwimmen will, geht auch nichts mehr kaputt“, sagt der Betriebsleiter.

Jetzt steht er vor dem Schwimmmeister-Häuschen und blickt über das Bad. Bald ist das Wasser zurück.