Dormagener Fechter feiern WM-Gold
Säbelfechter sichern sich Weltmeistertitel im russischen Kasan. Der Favorit Korea wird im Finale mit 45:41 bezwungen.
Dormagen/Kasan. Das Warten hat ein Ende: Seit 2002 feiern Deutschlands Säbelfechter erstmals wieder eine WM-Medaille — in Gold. Die Herrensäbel-Nationalmannschaft aus Dormagen, bestehend aus Nicolas Limbach, Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo, sicherte sich den Sieg im russischen Kasan.
Dabei war der Weg ins Finale keineswegs einfach. Schon im Achtelfinale gegen China musste der TSV Bayer Dormagen beim 45:35-Sieg ans fechterische Limit gehen. Im Viertelfinale gegen die USA lief man lange Zeit einem Vorsprung der Amerikaner hinterher. Am Ende drehte die Mannschaft einen 32:35-Zwischenstand zu einem 45:41-Sieg.
Im Halbfinale sorgten die Dormagener dann für eine kleine Sensation: Mit 45:40 bezwang das bärenstarke Quartett die seit Jahren beste Mannschaft Russland. Fels in der Brandung war dabei Nicolas Limbach, der seine drei Gefechte mit 5:2, 5:1 und 7:3 gewann.
Im Kampf um den Titel traf man auf den hohen Favoriten Korea, Olympiasieger 2012 in London. Der Start des Teams von Bundestrainer Vilmos Szabo war nicht verheißungsvoll. 10:15 lag das deutsche Team nach dem ersten Drittel der Gefechte zurück. Dann kam die Wende. Ein kollektiv starkes Auftreten des Teams bescherte den Deutschen nach dem zweiten Drittel eine 30:27-Führung. Zum Redaktionsschluss der Mittwochsausgabe war die Entscheidung noch nicht gefallen.
Die Führung hielt, auch wenn am Ende Vilmos Szabo bei der Nervenschlacht nicht mehr hingucken konnte. Den Schlusstreffer setzte dann Nicolas Limbach zum 45:41-Sieg.
„Das war mein Traum — diese Goldmedaille mit der Mannschaft war das, wofür ich weiterfechten wollte“, sagte Limbach, der 2009 Einzel-Gold geholt hatte. Der Schlüssel zum Erfolg lag, so Limbach, im Spaß am Fechten: „Die Jungs hatten ein Lächeln unter der Maske — das war’s, das hat locker gemacht.“
Auch TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald zeigte sich sehr glücklich: „In den letzten Jahren hat bei den Weltmeisterschaften es immer wieder leicht gehakt. Das hat sich Vili Szabo mit seinen Fechtern hart erarbeitet.“
Das Damensäbelteam mit den drei Dormagenerinnen Anna Limbach, Stefanie Kubissa und Sibylle Klemm hatte gegen die Italiener, Nummer Vier der Weltrangliste, im Achtelfinale keine Chance und unterlag mit 35:45.
In der Platzierungsrunde folgte ein 45:38 gegen Aserbaidschan, ein 39:45 gegen Ungarn und im letzten Kampf ein 45:41 gegen Japan. Für das Team von Bundestrainer Eero Lehmann hieß das Platz 11 in der Endwertung — zwei Plätze besser als die derzeitige Weltranglistenposition. Red