Gute Bilanz für den Klimaschutz

Currenta arbeitet im Chemiepark stetig an einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Dormagen. Halbzeit im Currenta-Klimaschutzprogramm: Im Jahr 2008 angestoßen, soll es bis 2012 die CO2-Emissionen des Unternehmens um mindestens 200 000 Tonnen pro Jahr verringern. Als Betreiber eines der größten Chemieparks in Europa will Currenta damit ein Zeichen gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit setzen.

In einer Zwischenbilanz spricht das Unternehmen von einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um über 152.000 Tonnen pro Jahr.

Das entspreche den Emissionen von rund 50.000 Autos mit einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern. „Ein guter Zwischenstand“, betont Projektleiter Theodor Gerhard Bonkhofer. „Doch das Ziel ist noch nicht erreicht: Die zweite Halbzeit ist die, die wirklich zählt.“

Am Standort Dormagen beliefen sich die Einsparungen auf jährlich 44.000 Tonnen CO2, dem jährlichen Stromverbrauch von rund 28.000 Haushalten — etwa einer Stadt wie Meerbusch.

Ein Großteil sei dabei auf die 2010 abgeschlossene Modernisierung der Thermischen Abluftverbrennungsanlage (TVA) zurückzuführen. Für circa neun Millionen Euro wurden alle wesentlichen Bauteile erneuert.

„Doch auch kleinere Projekte tragen dazu bei, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Ideen kommen oft von den Mitarbeitern vor Ort“, erklärt Bonkhofer. Ein Beispiel aus der Rückstandsverbrennungsanlage Dormagen: Durch den veränderten Betrieb beim Anheizen der Anlage könnten jährlich 720 Tonnen Wasserdampf mehr ins Standortnetz eingespeist werden, die bisher ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben würden. 200 Tonnen CO2 ließen sich dadurch einsparen.

Einmal im Jahr muss die Anlage für Wartungsarbeiten heruntergefahren werden. Sind die Arbeiten abgeschlossen, wird die Anlage schrittweise über mehrere Tage wieder bis zur Betriebstemperatur von über 1.000 Grad Celsius aufgeheizt. Schon in der Anfahrphase wird Dampf erzeugt, der allerdings bislang nicht genutzt wurde.

„Sobald wir nach etwa 24 Stunden einen Dampfdruck von über 30 bar erreicht haben, erfolgt die Netzeinspeisung — über 48 Stunden früher als sonst“, erläutert Bonkhofer. „Mit dieser einfachen Verbesserung sparen wir Energie, da die Kraftwerke diesen Dampf nicht durch das Verbrennen von Erdgas erzeugen müssen.“

Bereits 2005 hatte das Vorgängerunternehmen Bayer Industry Services damit begonnen, Prozesse auf ihre Energieeffizienz hin zu prüfen. Rund 100 Maßnahmen bewirkten bereits eine deutliche Reduzierung.

Mit dem dann gestarteten Klimaschutzprogramm sollen mindestens 100 weitere Verbesserungen gefunden werden, um die Zielmarke zu erreichen — daher auch der Aktionsname: „100 plus 100 Klimaprojekte“. „Rein rechnerisch sind wir mittlerweile bei ‘100 plus 111‘“, hebt Bonkhofer hervor, „und hinzu kommen noch 36 Projekte in der Planungs- oder Umsetzungsphase.“