Im Notfall vor Ort: Warnung vor unseriösen Schlüsselnotdiensten
Verbraucherzentrale lädt zum Tag der offenen Tür.
Dormagen. Am 15. März ist Weltverbrauchertag: Die Verbraucherzentrale in Dormagen lädt dann zu einem Tag der offenen Tür. Schwerpunktthema an diesem Tag sind Schlüsseldienste: Verbraucherzentrale und Polizei warnen vor unseriösen Tricks.
„Viele hilfreiche Türöffner leisten zwar rasche Abhilfe, nutzen im Gegenzug jedoch die Notlage der Kunden mit überteuerten Preisen und der Forderung nach Barzahlung schamlos aus“, warnt Dorothea Khairat, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Dormagen. Da helfe nur, die Kosten vor dem Anrücken einer Firma zu vergleichen und die Rechnung im Zweifel nicht sofort zu bezahlen. „Übt der Mitarbeiter jedoch massiven Druck aus, sind auch wir bei einem Anruf zur Stelle, um Betroffenen aus dieser misslichen Lage zu befreien“, sagt Kriminalhauptkommissar Franz-Josef Rytlewski von der Kreispolizeibehörde.
Um Kosten gering zu halten und Angaben nachprüfen zu können, sollte man im Notfall einen Schlüsseldienst in der Nähe anrufen und immer nach der genauen Anschrift der Firma und einem verbindlichen Festpreis — in der Regel zwischen 75 und 100 Euro — fragen. Verlangen Schlüsselnotdienste mehrere hundert Euro oder wollen keinen Preis nennen, ist es ratsam, auch in der Stresssituation mehrere Anbieter anzurufen und die Leistungen zu vergleichen.
Auf keinen Fall sollten Firmen einen Auftrag erhalten, die sich im Telefon- oder Branchenbuch durch die Aneinanderreihung des Buchstabens „A“ an vorderste Stelle setzen, heißt es bei der Verbraucherzentrale.
Firmen vor Ort dürfen nur Fahrtkosten innerhalb der Ortsgrenzen berechnen. Ist eine Tür bloß zugefallen, muss sie weder aufgebrochen noch das Schloss ausgebaut werden. Beides sei aber häufige Praxis, um die Kosten in die Höhe zu treiben.
Schlüsseldienste dürfen nur die konkrete Arbeitszeit — meist wenige Minuten — und die entstandenen Fahrtkosten in Rechnung stellen. Nur wenn der Notdienst außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten anrückt, kommen Nacht- und Feiertagszuschläge von 25 bis 100 Prozent hinzu.
Dubiose Firmen werden mit verbalem Druck und erneutem Aussperren versuchen, ihren Rechnungsbetrag sofort zu kassieren. Dann sei es ratsam, die Polizei zu rufenn, so Dorothea Khairat. Hierzu ist es wichtig, über die Kontaktdaten des Schlüsseldienstes zu verfügen und den Sachverhalt von der Auftragsvergabe bis zur Nötigung am besten mit Bestätigung eines Zeugen zu schildern. ·
Kriminalhauptkommissar Franz-Josef Rytlewski und das Team der Verbraucherzentrale stehen am Samstag von 10 bis 13 Uhr Ratsuchenden zur Verfügung. Interessierte erhalten Tipps, um im Ernstfall nicht auf die weit verbreiteten Tricks von Abzockern hereinzufallen. Red