Initiative „Bad“: Bürgerbegehren für Bäder

Initiative „Bad“ sammelt Unterschriften für Erhalt der Bäder. 3021 sind nötig.

Dormagen. Vertreter der Dormagener Bürgerinitiative „Bad“ haben jetzt im Rathaus ein Bürgerbegehren bei Dormagens Stadtkämmerer Kai Uffelmann eingereicht. Sie wollen damit die Sanierung beider Dormagener Hallenbäder erreichen. Die Initiative war Ende Dezember 2011 von fünf Dormagenern gegründet worden. Aktuell sind dort 15 aktive Mitglieder und 20 Förderer organisiert.

Mit Informationsveranstaltungen und Gesprächskreisen wollen sie auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Kerstin Born, Elke Zaum und Michael Kallen führen seit Monaten die Diskussionen mit der Stadtverwaltung. Sie überarbeiteten die im Dormagener Bäderkonzept dargestellte Kostenanalyse, die einen Schwimmbad-Neubau favorisiert. Michel Kallen: „Die Stadt hat zwei Gutachten in Auftrag gegeben, die selbst, wenn man diese miteinander abgleicht, zu keinem eindeutigen Ergebnis führen. Es muss Schluss sein mit dieser Verlautbarungspolitik“, fordert er.

Eigenen Berechnungen zufolge würde die Sanierung beider vorhandener Bäder jährlich 6000 Euro gegenüber einem Neubau eines Bades einsparen. Kernpunkt der Argumentation für den Erhalt beider Hallenbäder ist aus Sicht der Bürgerinitiative „Bad“ allerdings nicht nur der finanzielle Gesichtspunkt: „Unsere Bäder sind optimal gelegen, jeder Bürger kann eines der Bäder leicht erreichen“, meint Elke Zaum. Ein einziges Bad würde zudem den Bedarf in keinem Fall decken, schon heute seien die Kapazitäten mehr als ausgereizt, erklärt Gisela Hensel von der Rheumaliga: „Wir kommen mit 220 Leuten nach Nievenheim zum Schwimmen. Wenn das Bad einmal wegen Reparaturarbeiten geschlossen ist, haben wir keine Ausweichmöglichkeit. Die Zeiten sind alle verplant.“

Auch logistische Probleme würden mit der Schließung des Nievenheimer Bades auf die Stadt zukommen, meint Kerstin Born: „Allein die Nievenheimer Gesamtschule hat sechs Eingangsklassen, die alle Schulschwimmen im Bad haben. Wie sollen die Schüler in das neue Bad kommen?“, fragt sie. Für Schwimmvereine, Senioren und Familien gelte eine ähnliche Problematik. Der anstehende Verlust des Nievenheimer Bades würde zudem aus Sicht der Initiative die Bevölkerung im Norden benachteiligen, da für das zweite Bad im Zentrum das neue gebaut werden soll. Um der „Willkür“ von Verwaltung und SVGD (Stadtmarketing und Verkehrsgesellschaft), die als Bauinvestor angedacht sei, entgegenzuwirken, sollen nun so schnell wie möglich mehr als 3021 Unterschriften für das angestrebte Bürgerbegehren gesammelt werden.