Sportinternat Knechtsteden: Zukunft trotz Handball-Krise
Am Mittwoch wurde der Anbau des Sportinternats mit 18 Wohneinheiten in Knechtsteden eröffnet.
Dormagen. Als Anfang des vergangenen Jahres der Grundstein für den Erweiterungsbau des Sportinternats Knechtsteden gelegt wurde, waren alle 19 Plätze in der Einrichtung belegt und es gab eine Warteliste. Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert: Der DHC Rheinland musste Insolvenz anmelden und zieht sich in die Drittklassigkeit zurück. Die 18 zusätzlichen Wohneinheiten, die mit der Erweiterung entstehen, können vorerst nicht voll besetzt werden, denn die Bewohner waren in der Vergangenheit zumeist Handballer.
Ungeachtet dessen wurde am Mittwoch am Norbert-Gymnasium der dreigeschossige Neubau feierlich eingeweiht. „Handball bleibt eine wichtige Sportart in Dormagen, deshalb ist der Erweiterungsbau nach wie vor richtig und wichtig“, unterstreicht Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Internatsleiter Christian Hentschel weist auf die Erfolge der Jugend des TSV Bayer hin und betrachtet die Drittklassigkeit daher zunächst nicht als Beinbruch. Er erwartet für 2013, dass zumindest 25 der 37 Plätze belegt sein werden.
Sportdezernent Jürgen Steinmetz erzählt sogar von intensiven Gesprächen mit den Handballvereinen im Kreis im Zusammenhang mit dem Sportinternat und will in Kürze Ergebnisse präsentieren. Darüber hinaus kündigt er an: „Das war bestimmt nicht unsere letzte größere Investition in die sportliche Infrastruktur.“
Außerdem sei das Sportinternat ja nicht allein für Handballer gedacht, betont Hentschel. Vier Fechter, zwei Ringerinnen, zwei Leichtathleten und drei Golfer würden aktuell neben sieben Handballern von den Möglichkeiten vor Ort mit optimalen Trainingsbedingungen und dem angrenzenden Norbert-Gymnasium profitieren.
Am Mittwoch wurde aber nicht nur die Einweihung des zweiten Teils des Sportinternats gefeiert, auch der Norbert-Verein, Schulträger des Gymnasiums, blickte auf die Übernahme der Verantwortung von den Spiritanern vor 50 Jahren zurück. „Es liegt nun auch an uns, das Sportinternat mit Leben zu füllen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Meller.
Thomas Schütz vom Amt für Sportförderung des Kreises gibt zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren viele weitere Sportinternate in der Region entstanden seien, „daher müssen wir nun auch offensiv nach außen werben“. Gelinge dies, davon ist Petrauschke überzeugt, „bleibt das Sportinternat Knechtsteden eine Talentschmiede“.