Kirchliche Statistik Mehr Beerdigungen als Taufen
Dormagen. · Obwohl Dormagen wächst, sinkt die Zahl der Katholiken in der Stadt.
In Dormagen sind 2019 in den katholischen Gemeinden 274 Mitglieder ausgetreten – dem stehen 23 (Wieder-)Eintritte gegenüber. Das geht aus der Statistik hervor, die die Pfarre St. Michael Dormagen-Süd und der Seelsorgebereich Dormagen-Nord veröffentlicht haben. Die Zahl der Austritte unter den knapp 29 000 Katholiken in Dormagen schwankte in den vergangenen Jahren stark: 2005 waren es 50, 2014 sogar 212,eine Zahl, die ein Jahr darauf auf 172 zurückging. Ende 2015 lag die Gesamtzahl noch bei 29 762.
Allein im Dormagener Norden stieg die Zahl der Austritte von 88 (2018) auf 130 im vergangenen Jahr, die meisten davon in St. Pankratius Nievenheim mit 59 (2018: 38). In St. Michael Dormagen-Süd gab es 2019 genau 144 Austritte und zwölf Eintritte. Es gab 19 Trauungen, 207 Beerdigungen, 80 Taufen, 108 Erstkommunionkinder und 95 Firmlinge. Im Seelsorgebereich Dormagen-Nord, der sechs Pfarreien umfasst, wurden 2019 genau 145 Kinder getauft, das sind 20 mehr als 2018. 110 Kinder (2018: 110) gingen zur Erstkommunion, 117 (114) wurden gefirmt. Es gab 145 Beerdigungen (101), von den 54 Trauungen (46) fanden 30 in Knechtsteden statt.
Die Klosterbasilika Knechtsteden wird jede Woche von zahlreichen Katholiken aus ganz Dormagen – und darüber hinaus – besucht. Die drei sonntäglichen Heiligen Messen in der Wallfahrtskirche, die keine Pfarrkirche ist, sondern zum Katholischen Kirchengemeindeverband Dormagen-Nord gehört, ziehen viele Gläubige an, das zeigen die Gottesdienstzählungen, die am zweiten Fastensonntag 2019 genau 404 Besucher von insgesamt 1248 Gottesdienstbesuchern im Seelsorgebereich Nord ergaben, am 20. November waren es 345 von insgesamt 1341 Besuchern allein in Knechtsteden.
Dort erwartet die Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist am Sonntag, 2. Februar, um 10.30 Uhr im Hochamt hohen Besuch aus Zentralafrika, wie Superior Pater Emeka Nzeadibe ankündigt: „Kardinal Dieudonné Nzapalainga, Spiritaner und Erzbischof von Bangui, besucht unser Missionshaus. Er ist ein Vorkämpfer für den Frieden und die Versöhnung in seinem von bewaffneten Konflikten zerrissenen Land, Zentralafrika.“
Die Gottesdienstbesucher eine der Wunsch nach Frieden, wie der Leitende Pfarrer Klaus Koltermann für Dormagen-Nord in seinen Gedanken zum Sonntag formulierte: „Jeder, der auf Gott vertraut, kann in Frieden leben. Das allerdings müssen wir immer neu einüben.“ Beim Neujahrsempfang von St. Michael sagte Pfarrer Peter Stelten: „Ich spüre bei uns oft Atemlosigkeit, ja Überforderung, mehr noch Überhitzung; nicht nur das Klima überhitzt sich, auch Stimmungen in Gesellschaft und Kirche.“ Er sehe „die Gefahr, in eine Veränderungsgläubigkeit zu geraten“, fragte Stelten, ob das Andere, das Neue schon deshalb gut sein müsse, weil es neu ist.