Zons: Kastanien verdecken Sicht auf Stadtsilhouette
Statik der Stadtmauer gefährdet: Acht landschaftsuntypische Bäume werden gefällt.
Zons. Weil sie das Denkmal gefährden, werden laut der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dormagen voraussichtlich am 22. Januar acht Kastanien unmittelbar an der mittelalterlichen Stadtmauer von Zons gefällt.
„Die stark wurzelnden Bäume vor der Ostmauer haben über die Jahre das Fundamentbett erreicht“, erläutert Denkmalschutzbeauftragter Jürgen Waldeck. Dadurch sei die Statik der historischen Stadtmauer gefährdet. Außerdem verursachten die hohen und zum Teil überragenden Bäume viel Schatten. Die Feuchtigkeit der Mauer schade wiederum dem Fugenmörtel und der seltenen Mauerflora.
Doch für Waldeck gibt es einen weiteren Grund, weshalb die Kastanien weichen sollen: Die für die Rheinauenlandschaft untypischen Bäume beeinträchtigten die einmalige Sicht auf die denkmalgeschützte Stadtsilhouette von Zons zwischen den beiden Wachtürmchen. Der Bereich zwischen den so genannten „Pfefferbüchsen“ sei in früheren Zeiten bewusst von Bewuchs freigehalten worden.
Die Fällung der Kastanien wurde von der Stadt Dormagen mit der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Kreises Neuss abgestimmt. Als Ausgleich werden 15 landschaftstypische Kopfweiden im Bereich des ehemaligen Treidelpfades angepflanzt — mit ausreichendem Abstand zur Mauer.