Wohnen in Grevenbroich In Elsen entstehen 23 neue Wohnungen

Grevenbroich. · Der Bauverein Grevenbroich hat 310 Wohnungen errichtet. Nun kommen neue hinzu.

Die Neubauten im Gebiet am Flutgraben in Grevenbroich haben etliche alte Wohnungen ersetzt. Das Neubaugebiet gilt als Vorbild im Bauministerium für gelungene Stadterneuerung.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Im Februar soll der Bau des neuen Mehrfamilienhauses an der Richard-Wagner-Straße beginnen, 23 barrierefreie Wohnungen will der Bauverein Grevenbroich in Elsen errichten. Zunächst wird dort bis Januar ein Altbau abgerissen. Rund 5,4 Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert.

Das ist das jüngste Beispiel für die Bautätigkeit der Genossenschaft, die 1640 Wohnungen unterhält. In rund zehn Jahren hat der Bauverein insgesamt 310 Neubauwohnungen errichtet und 109 Wohnungen voll saniert. „Wir haben unseren Wohnungsbestand deutlich verjüngt und damit für die Zukunft gesichert“, betont Vorstand Hubert Zimmermann. Eingeleitet worden war der Erneuerungsprozess vom Vorstandsduo mit Bernd Schotten und Norbert Steffen; Hubert Zimmermann und Michael Nowack setzten den Weg konsequent fort. Rund 60 Millionen Euro hat der Bauverein in rund einem Jahrzehnt in Neubauten investiert, wie Nowack erklärt.

Michael Nowack geht
nach elf Jahren in den Ruhestand

Der Schwerpunkt beim Neubau liegt auf Sozialwohnungen – 236 der 310 neuen Wohneinheiten, also rund drei Viertel, sind öffentlich gefördert. „Wir sind einer der maßgeblichen Vermieter für bezahlbaren Wohnraum in Grevenbroich. Und wir waren etliche Jahre im Stadtgebiet fast die einzigen, die sich für den Neubau von Sozialwohnungen engagiert haben“, sagt Hubert Zimmermann auch mit Blick auf die große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Laut einer Studie des Rhein-Kreises Neuss müssen von 2018 bis zum Jahr 2030 insgesamt 1802 Wohneinheiten in der Stadt geschaffen werden, um den Bedarf zu decken – darunter 631 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Doch Zimmermann erklärt auch, dass die Baukosten im sozialen Wohnungsbau hoch seien, hohe Auflagen erfüllt werden müssten. „Frei finanziert kann man einfacher bauen.“ Dennoch setzt die Genossenschaft ihr Engagement im sozialen Wohnungsbau fort.

An der Richard-Wagner-Straße werden 15 der 23 Wohnungen öffentlich gefördert sein. An der Kolpingstraße 100 entstehen zudem neue 15 Sozialwohnungen durch einen umfassenden Umbau eines Mehrfamilienhauses, unter anderem werden ein Aufzug eingebaut und neue Balkone geschaffen.

Doch es geht nicht nur um neuen Wohnraum allein. „Wir haben auch architektonisch in der Stadt Zeichen gesetzt, beispielsweise an der Niermannstraße und im Flutgraben-Viertel“, sagt Zimmermann.

Das Quartier im Flutgraben-Viertel – dort haben mehrere neue Häuser Altbauten ersetzt – galt im NRW-Bauministerium als Vorbild für gelungene Stadterneuerung. Laut Bauverein wurden Quartiere der Genossenschaft etwa am Schweidweg wegen der Neubauten im ab 2020 gültigen Mietspiegel hoch gestuft – von einer mittleren in eine gute Wohnlage.

Mitte 2021 sollen die Wohnungen an der Richard-Wagner-Straße bezugsfertig sein. Bis 2030 „könnte ich mir vorstellen, dass wir weitere rund 100 neue Wohnungen schaffen“, blickt Zimmermann in die Zukunft. Für die weitere Entwicklung im Flutgraben-Quartier würde der Bauverein gern einen Teil der Fläche des ehemaligen Bauhofes übernehmen, „wenn das Grundstück frei von Altlasten ist“, wie Nowack erklärt. Auf dem Gelände befand sich früher eine Müllkippe.

Zunächst aber steht beim Bauverein ein Stabwechsel an. Michael Nowack (68) tritt nach elf Jahren im Vorstand in den Ruhestand. „Wir sind hier ein gutes Team. Die Arbeit hat Spaß gemacht, wir konnten gestalten, Akzente setzen“, sagt Nowack, der früher Amtsleiter beim Kreis und Erster Beigeordneter in Meerbusch gewesen war. Seit Oktober gehört Sven Möller zum Vorstand. Der 46-Jährige aus Köln wird wie sein Vorgänger den kaufmännischen Bereich verantworten.