Stadtverwaltung Grevenbroich Grevenbroich dankt mit Gutschein

Grevenbroich. · Alle städtischen Mitarbeiter erhalten einen Coupon in Höhe von 20 Euro.

Als Dankeschön für ihre Arbeit erhalten 800 Mitarbeiter der Stadt Grevenbroich einen Gutschein. Andrea Istas und Klaus Krützen stellen ihn vor.

Foto: Dieter Staniek

Vor einer Woche beschloss der Rat den Haushalt 2020 mit einem 26-Millionen-Euro-Defizit. Nun erhielten rund 590 städtische Mitarbeiter vom Rathaus bis zu den Kitas, aber auch die 220 Bedienstete der Stadtbetriebe Grevenbroich und anderer Töchter, einen Gutschein im Wert von 20 Euro. Der so genannte Stadtgutschein kann in vielen Geschäften bei Dienstleistern oder Gastronomen eingelöst werden kann. Dazu gab es eine Karte mit Grüßen von Bürgermeister Klaus Krützen, der Stadtbetriebe-Vorstände und Personalratsvorsitzenden. Kostenpunkt für die Gutscheine im gesamten „Konzern Stadt“: rund 16 000 Euro.

Bürgermeister Klaus Krützen begründet die „kleine Anerkennung“: „Als kommunaler Arbeitgeber war es mir wichtig, mich bei allen Mitarbeitern für die hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr unter den Vorzeichen der erschwerten Bedingungen zu bedanken – dazu gehören Personalknappheit, immer weiter zunehmende Aufgaben, Strukturwandel. Wir hatten große Fluktuation, viele Stellen sind unbesetzt, viele Mitarbeiter haben mehr als genug Überstunden geleistet, um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten“, betont der Verwaltungschef. Zu den Gutschein-Kosten erklärt er, „dass wir 2019 bei den Personalkosten um einen niedrigen sechsstelligen Betrag unter dem Ansatz geblieben sind“.

Die Anerkennung per Stadtgutschein ist, wie Krützen erklärt, zudem ein Beitrag, um „die Kaufkraft hier vor Ort zu halten, die örtliche Geschäftswelt zu unterstützen. Das ist aktive Wirtschaftsförderung“, erklärt der Bürgermeister, der zugleich Vorsitzender des Stadtmarketingvereins ist. Der hat den Stadtgutschein ins Leben gerufen. Krützen hofft, „dass andere Arbeitgeber in Grevenbroich dem Beispiel der Stadt folgen“.

Unterschiedliche Reaktionen kommen von der Politik

In der Politik gibt es unterschiedliche Reaktionen zur Gutschein-Aktion. „Das ist Sache des Bürgermeisters“, sagt CDU-Vizefraktionsvorsitzender André Dresen, die Fraktion übe daran keine Kritik.

„Die UWG hat nichts dagegen, dass man sich bei Mitarbeitern für die geleistete Arbeit bedankt“, erklärt Fraktionsgeschäftsführer Hubert Rütten. Aber „wir wussten nichts von dieser Aktion. Man hätte sie mit den Fraktionen abstimmen sollen“. Zum einem suche die Stadtverwaltung Grevenbroich zurzeit noch eine Möglichkeit, um Zuschüsse von insgesamt rund 35 000 Euro für Jugendfeuerwehr und Vereine zu finanzieren, erklärt Hubert Rütten. Zum anderen gebe die Stadt zusätzliches Geld für Mitarbeiter aus.

Der vom Stadtmarketingverein Grevenbroich initiierte Stadtgutschein war Anfang Juni online gegangen und „wird gut angenommen“, wie Vereinsgeschäftsführerin Andrea Istas erklärt. Ziel sei es, Kaufkraft in der Stadt zu halten. 45 Geschäfte, Dienstleister und Gastronomen würden sich bei der Aktion beteiligen – nicht nur aus der Grevenbroicher Innenstadt, sondern auch aus anderen Stadtteilen wie Wevelinghoven, Gustorf, Kapellen und ­Hemmerden.

Klar, dass sich der Stadtgutschein – möglich sind Beträge zwischen zehn und 250 Euro – gut als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum eignet. Der Beschenkte kann selbst wählen, wo und was er sich Schönes von dem Geld kauft – oder ob er dafür etwa zum Friseur oder ins Restaurant geht.

Der Stadtgutschein ist bei den 45 teilnehmenden Unternehmen erhältlich, ebenso aber online. Informationen dazu gibt es im Internet.