Erasmus-Gymnasium bereitet sich auf Inklusion vor
Am Erasmus-Gymnasium gibt es ab dem Schuljahr 2013/14 eine integrative Lerngruppe.
Grevenbroich. Das Thema Inklusion hat inzwischen die Gymnasien erreicht. Ab dem kommenden Schuljahr wird es auch am Erasmus-Gymnasium Grevenbroich gemeinsamen Unterricht von Regel- und Förderschülern geben. „Zielgleichen Unterricht haben wir ja bereits“, sagt Lehrerin Leonie Heinrichs, Koordinatorin für Inklusion am Erasmus-Gymnasium. „Neu ist, dass nach den Sommerferien auch zieldifferenter Unterricht angeboten wird.“
Beim zieldifferenten Unterricht gibt es in einem Klassenverbund neben den Regelschülern auch eine integrative Lerngruppe, die neben den hausinternen Lehrkräften durch einen Sonderpädagogen unterstützt wird. „Wir waren anfangs nicht begeistert von dieser Aufgabe, aber wir stellen uns der Herausforderung“, sagt Schulleiter Michael Jung. Um sich auf das Thema Inklusion einzustellen, gründete die Schule eine Planungsgruppe, deren Mitglieder sich entsprechend fortbildeten und an anderen Schulen hospitierten, um Eindrücke zu sammeln. „Wir sind guten Mutes, den Förderschülern genauso gerecht werden zu können, wie den Regelschülern“, erklärt Jung.
In einer der neuen fünften Klassen werden künftig fünf Schüler mit dem speziellen Förderbedarf „Lernen“ unterrichtet. „Neben dem gemeinsamen Unterricht wird die Fördergruppe auch gesondert mit dem Pädagogen arbeiten“, erklärt Schulleiter Jung. „Gerade bei Fächern wie Mathematik oder Fremdsprachen ist das sinnvoller.“ Auch die Regelschüler sollen profitieren. „Im Bereich der Sozialkompetenz können die Schüler einiges dazulernen“, sagt Jung.
Um allen Anforderungen gerecht zu werden, gilt es am Erasmus-Gymnasium auch noch einige bauliche Veränderungen durchzuführen. Neben dem für die Inklusionsklasse vorgesehenen Klassenraum ist ein Ruheraum notwendig. Dieser wird derzeit noch als Kartenraum genutzt — die entsprechenden Baumaßnahmen zur Umgestaltung und Vergrößerung sollen zeitnah erfolgen.
Befürchtungen, dass die Förderung entsprechender Begabungen einiger Schüler leiden könnte oder die soziale Integration nicht gelinge, haben und hatten einige Eltern und Lehrer mit Blick auf das Thema Inklusion am Gymnasium. „Diese Anforderungen sind ein Novum, aber wir fühlen uns gut vorbereitet“, sagt Jung.