Polizei fahndet mit Hubschrauber nach Brandstifter 25-Jähriger gesteht Brandstiftung
Grevenbroich · Am Dienstagabend haben mehrere Brände die Feuerwehr in Atem gehalten. Die Polizei meldete noch in der Nacht einen Fahndungserfolg. Am Mittwoch räumte der Verdächtige drei Taten ein. Die Kripo prüft, ob er weitere Feuer gelegt hat.
Die Kriminalpolizei hat die Brandserie vom Dienstagabend in Teilen aufklären können: Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, soll ein 25-jähriger Mann aus Bedburg drei Taten eingeräumt haben. Demnach soll er Hecken am Ostwall und an der Gerberstraße in der Innenstadt angesteckt haben und auch für das Feuer im Garten eines Hauses an der Deutsch-Ritter-Allee in Elfgen verantwortlich sein. Die Polizei prüft Zusammenhänge zu weiteren mutmaßlichen Brandstiftungen, die in den vergangenen Tagen insbesondere den Bewohnern von Gustorf und Gindorf Sorge bereitet hatten. Dort war es binnen zehn Tagen zu fünf ähnlichen Bränden gekommen.
Auch konnte die Polizei am Mittwoch nicht ausschließen, dass eine Verbindung zum Brand eines Holzstapels am Hang der Vollrather Höhe besteht, der die Feuerwehr ebenfalls am Dienstagabend in Atem gehalten hatte. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte eine Polizeisprecherin. Zum Motiv des jungen Mannes, der einräumte, die drei Hecken am Dienstag angezündet zu haben, wurde zunächst nichts bekannt. Den 25-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher sowie versuchter, schwerer Brandstiftung.
Auf die Spur gekommen war die Polizei dem Bedburger in der Nacht zu Mittwoch, kurz nachdem eine Hecke, ein Gartenhaus und eine Vogelvoliere an der Deutsch-Ritter-Allee unweit des Aldi-Marktes in Flammen aufgegangen waren. Zeugen wollen den jungen Mann dabei beobachtet haben, wie er brennende Gegenstände ins trockene Grün warf. Noch während der Löscharbeiten leitete die Polizei eine Fahndung nach dem mutmaßlichen Brandstifter ein, an der zeitweise auch ein Hubschrauber beteiligt war. Der Heli kreiste über der Stadt. Einen Erfolg konnten schließlich Polizisten melden, die am Boden nach dem Verdächtigen gesucht hatten: Sie konnten ihn noch in Tatortnähe festnehmen.
Während die Heckenbrände am Ostwall und an der Gerberstraße vergleichsweise schnell gelöscht werden konnten, hatte es der Brand in Elfgen in sich: Die Feuerwehr rückte mit insgesamt 23 Kräften mehrerer Einheiten an und löschte die brennende Hecke und das Gartenhaus mit bis zu vier Strahlrohren gleichzeitig.
Brandort an Vollrather Höhe
war schwer erreichbar
Verletzt wurde bei dem Brand niemand, allerdings musste die Polizei, die noch vor der Feuerwehr am Brandort eingetroffen war, einen Senior aus seinem Haus klingeln. Der alte Herr soll sich zum Zeitpunkt des Brandes im Schlafzimmer des Wohnhauses befunden haben, in dessen Garten die Flammen hochschlugen. Er wurde vom Rettungsdienst auf eine Rauchgasvergiftung hin untersucht, musste aber nicht behandelt werden.
Durch das schnelle Vorgehen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindert werden: Wie Einsatzleiter Stephan Durst am Einsatzort erklärte, konnten die Kräfte mit einer sogenannten Riegelstellung die Hitzeübertragung und den Funkenflug eindämmen.
Durch das Feuer sollen in umliegenden Straßen Aschepartikel vom Himmel gerieselt sein. Außerdem schmolzen durch die enorme Hitze Absperrbaken der Kanal-Baustelle, die sich derzeit über weite Teile der Deutsch-Ritter-Allee zieht. Die Hecke an der Ecke zum Belmener Weg wurde durch den Brand völlig zerstört, übriggeblieben sind nur verkohlte Stämme. Die Feuerwehrleute sägten sich zum Löschen letzter Glutnester gegen 0.30 Uhr mit Kettensägen weitere Zugänge zum Garten, kontrollierten außerdem den Dachgiebel mit einer Wärmebildkamera auf Hitze. Nur Minuten vor dem Einsatz in Elfgen hatten die Einsatzkräfte die brennende Hecke am Ostwall gelöscht. Wiederum davor verhinderten die Feuerwehrleute einen Waldbrand an der Vollrather Höhe bei Allrath. Ein Spaziergänger soll dort gegen 20.50 Uhr einen Feuerschein entdeckt und die Feuerwehr gerufen haben. Der Brandort war nicht leicht zu erreichen, er lag 150 Meter oberhalb eines Wirtschaftsweges. „Dort war ein größerer Stapel aus rund 50 Holzstämmen von drei bis vier Metern Länge und rund 25 Zentimetern Durchmesser bereits zu rund einem Drittel in Brand geraten“, heißt es zum Lagebild, das sich den ersten Kräften vor Ort bot.
Um an das Feuer zu gelangen, mussten sie den Löschangriff bergauf durchs Unterholz verlegen.