Gewitter in Grevenbroich Blitz schlägt in zwei Häuser gleichzeitig ein – großer Einsatz für die Feuerwehr

Südstadt · Erst ein ultraheller Blitz, dann ein gewaltiger Knall: Im Gewitter am Dienstagabend ist es in der Südstadt zu zwei Blitzeinschlägen gekommen. Die Feuerwehr war im Großeinsatz. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Die Feuerwehr hatte den Brand rasch unter Kontrolle und löschte den Dachstuhl – von außen über die Drehleiter und von innen.

Foto: Staniek, Dieter

Großer Einsatz für die Feuerwehr am Dienstagabend in der Grevenbroicher Südstadt: Bei dem heftigen Gewitter ist es gegen 20.40 Uhr zu einem Blitzeinschlag in die Dachstühle zweier nebeneinander liegender Wohnhäuser gekommen. Danach stand der Teilbereich eines Dachstuhls in Flammen. Der Blitzschlag löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus: Sie rückte mit mehreren Einheiten an der Straße „An der Hülle“ (hinter der Shell-Tankstelle) an. Schnell reihten sich auch in den umliegenden Straßen etliche Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht aneinander. Auch Rettungsdienst und Polizei steuerten die Siedlung an.

Die Bewohner der beiden Häuser hatten Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt, sie kamen mit dem Schrecken davon. Zum Zeitpunkt des Blitzeinschlags haben sich nach Angaben der Rettungskräfte in dem einen Haus ein älterer Mann und in dem anderen Haus ein Ehepaar sowie eine ältere Frau aufgehalten. Das Ehepaar und die Dame befanden sich in dem Haus, dessen Dachstuhl teilweise in Brand geriet. Bei Eintreffen der Retter hatten sie das Gebäude aber schon verlassen und sich draußen in Sicherheit gebracht. Der ältere Herr aus dem anderen Haus öffnete den Einsatzkräften die Tür und wurde von ihnen medizinisch untersucht. Er war wohlauf.

Zwei Einsatztrupps unter Atemschutz rückten derweil den Flammen zu Leibe: Ein Trupp öffnete einen Teil der Dachhaut über die Drehleiter und löschte von außen. Wie Einsatzleiter Stephan Durst von der Grevenbroicher Feuerwehr erklärt, ging ein weiterer Trupp von innen zur Brandbekämpfung vor. Die Feuerwehrleute öffneten eine Gipskarton-Verkleidung an den Dachbalken, hinter der sich auch Dämmmaterial befand. Sie löschten das Feuer von dieser Seite aus. „Nach wenigen Minuten war es aus“, sagt Einsatzleiter Durst, der sich in seiner 14-jährigen Laufbahn bei der Grevenbroicher Feuerwehr an keinen Blitzeinschlag erinnern kann, bei dem zwei Häuser gleichzeitig betroffen waren. „Das ist außergewöhnlich“, sagt er.

Nach den Löscharbeiten kontrollierten die Feuerwehrleute die betroffenen Dächer mithilfe einer Wärmebildkamera auf möglicherweise verbliebene Glutnester – ohne Befund. An dem anderen Dach brauchten sie nicht weiter tätig werden. Dort soll zwar Rauch oder Staub zu sehen gewesen sein, ein Feuer aber war nicht ausgebrochen.

Andere Stadtteilbewohner haben den Einschlag wahr genommen

Anhand der Schäden an den Dächern wurde deutlich, mit welcher Wucht der Blitz eingeschlagen sein muss. Dachziegel-Splitter verteilten sich in den Vorgärten und auf der Straße, einige schleuderten bis in die Eingangsbereiche der Häuser auf der gegenüberliegenden Seite. Von der Straße aus war in einem Garten zwischen den beiden betroffenen Häusern auch ein großer, offensichtlich in einiger Höhe gespaltener Baumstamm zu sehen. Ob auch dies ein Resultat des Einschlags war, blieb zunächst unklar.

Der Blitzschlag soll derart heftig gewesen sein, dass er auch von Bewohnern anderer Stadtteile deutlich wahrgenommen wurde. Erst soll ein extrem heller Blitz zu sehen gewesen sein, Sekunden später soll dann ein ohrenbetäubend lauter Rumms zu hören gewesen sein. Weil der Alarm nur zwei Minuten später einging, ist davon auszugehen, dass es sich bei dem „Monsterblitz“ um den Schlag aus der Südstadt handelte.

Noch am späten Dienstagabend rückte ein Grevenbroicher Dachdecker an der Straße „An der Hülle“ an, um die beiden in Mitleidenschaft gezogenen Dächer provisorisch mit einer Folie und Dachlatten vor dem Regen zu schützen. Die Feuerwehr war mit zusammengerechnet 63 Kräften vor Ort: Im Einsatz waren die Retter aus der Stadtmitte, Wevelinghoven, Gustorf-Gindorf sowie Kapellen. Für die Dauer des Einsatzes stellte die Einheit Frimmersdorf-Neurath den Grundschutz für das Stadtgebiet sicher.

Ein Glücksfall: Weil einige Feuerwehrleute den Dienstagabend für einen Übungsdienst nutzten und ohnehin in den Gerätehäusern waren, waren sie sehr schnell vor Ort und konnten mit ihrem Einsatz womöglich Schlimmeres verhindern. Das Gewitter sollte der Feuerwehr Grevenbroich bis zum späten Abend keine weiteren nennenswerten Einsätze bescheren.