Grevenbroicher Fackelzug begeisterte Kunterbunter Fest-Auftakt in der City
Grevenbroich · Zwei von acht Fackeln wurden am Samstag Abend ganz besonders umjubelt: Schlossbad-Maskottchen „Oskar“ gefiel der Jury am besten. „Super Mario“ aber war zweifellos der Liebling der kleinen Zuschauer am Straßenrand.
Genau zur Antretezeit, um 20.15 Uhr, tat sich der Himmel auf: Und von einer auf die andere Sekunde goss es in Strömen. Sollte der Fackelzug etwa ins Wasser fallen? BSV-Präsident Detlef Bley zog sein Smartphone zur Rate, öffnete die „Regenradar“-App und atmete auf: „Nur ein winziger blauer Fleck auf der Karte, das geht schnell vorbei.“ Und so war es auch, mit einer kleinen Verspätung konnte sich der Fackelzug am Samstag Abend in Bewegung setzen.
Die Innenstadt war voll, als sich die Schützen nach einem etwas Kühlung bringendem Regen mit insgesamt acht Großfackeln präsentierten. „Qualität statt Quantität ist das Motto des Zuges“, sagte Detlef Bley. Zwar belief sich die Zahl der großen Transparente auch diesmal nur im einstelligen Bereich – doch: „Alle Fackeln warteten mit technischen Raffinessen auf“, lobte der Schützen-Chef. „Das hat Potenzial – und muss ausgebaut werden.“
Als schönste Fackel wurde am Abend die des Jägerzuges „Jröne Jonge“ gekürt: Ihr acht Meter hoher Schlossbad-Bär „Oskar“ gefiel den Juroren so gut, dass sie ihn auf das Siegertreppchen hoben. Da strahlte Zugführer Willi Peitz, nicht zuletzt, weil auch ein bisschen Eigenwerbung mit im Spiel war. Schließlich ist er Chef des Badbetreibers GWG, und „Oskar“ ist sein Maskottchen.
Den ersten Platz haben die Männer der Jägerzüge „Rösige Boschte“ und „Mer stonnt zesamme“ üblicherweise für sich gepachtet. Mit ihrem „Mario Kart“ landeten sie diesmal auf dem zweiten Rang. Ihr 4,60 Meter hoher Flitzer mit den klimaneutralen, aber dennoch feuerrot flackernden Auspuffrohren war vor allem der Liebling der kleinen Zuschauer. Den dritten Rang erzielte der Jägerzug „St. Hubertus“, der einen Schützenkönig und einen Karnevalsprinzen mit Spendendose zeigte – und damit auf das Engagement des Vereins „Brauchtum hilft“ aufmerksam machte.
Der „Spot(t)light“-Preis für den frechsten Spruch wurde diesmal gleich zwei Mal vergeben: „Su schnell, wie he dat Jeld verbrannt, so schnell wot he die Stroß jeplant“, reimten die „Schlossjonge“ und trafen damit das Herz der Juroren. Die Fackel des Grenadierzuges zeigte ein Schubkarre, mit der haufenweise Scheine in ein qualmendes Feuer gekippt wurden – auch eine klare Kritik an dem Hin und Her beim Bau der „kleinen“ Bahnstraße. Ebenso gab es einen Pokal für das mit einer Rundumleuchte ausgestatteten Transparent der „Sturmsäck“. Ihr Aufruf: „Rettet die Erde, sie ist der einzige Planet, auf dem es Bier gibt!“ Auch der vierte Platz der Großfackelbau-Bewertung wurde von den Juroren zwei Mal vergeben: Für den Slowtimer-Rolls-Royce der Jägerzüge „St. Sebastian“, „Löstige Junge“ und „Jecke Boschte“ sowie für den knallgelben Elektrobus des Jägerzuges „St. Florian“.