Hilfe bei Problemen in der Familie

Erziehungsberatungsstelle mit neuem Angebot für Eltern und Kinder.

Grevenbroich. Wenn ein Kind einen Elternteil nicht sehen will, hat das Gründe. Mit diesen umzugehen und Familien zum Beispiel nach einer Trennung den Umgang miteinander zu ermöglichen, darum kümmert sich die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes Rhein-Kreis Neuss ab diesem Jahr besonders intensiv. Begleitung von Umgangskontakten zwischen Eltern und Kindern nennt die Caritas das neue Angebot für Familien in Grevenbroich. Seit 30 Jahren besteht eine Kooperation der Caritas mit dem Jugendamt Grevenbroich. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat am Dienstag die Verlängerung des Vertrages um zwei Jahre unterschrieben.

„Wir sind froh, dass die Aufgabe professionell wahrgenommen wird. Uns fehlt dazu der geschützte Raum. Wir müssen Beratungen manchmal auf dem Flur abhalten“, sagt Jugendamtsleiterin Christa Schmitz-Kahmen.

125 000 Euro zahlt die Stadt für die Beratungsstelle. „Wir sehen die Ausgaben als Möglichkeit, präventiv zu wirken. Das zählt zur Arbeit des Jugendamtes“, sagt der Erste Beigeordnete, Michael Heesch. Vier Mitarbeiter mit einem psychologischen oder sozialpädagogischen Studium helfen, damit die Eltern in der Lage sind, den Umgang mit ihren Söhnen und Töchtern eigenständig zu regeln. „Kinder und Jugendliche können natürlich auch jederzeit zu uns kommen, aber meistens wenden sich Eltern an uns“, erklärt die Leiterin der Erziehungsberatungsstelle, Birgit Röttgen. Laut Röttgen ist es bei vielen Trennungen so, dass Kinder sich auf eine Seite schlagen und Geschwister getrennt werden. „Kinder fühlen sich oft verantwortlich. Deshalb ist es wichtig zu schauen, woher ihre Abneigung Vater oder Mutter gegenüber stammt“, erklärt sie.

Bei den Treffen werden die Familien beobachtet, im Nachhinein wird das Verhalten der Beteiligten ausgewertet. Die Caritas hat das Angebot der Umgangsbetreuung wegen einer erhöhten Nachfrage aufgenommen. „Dass einem Elternteil das Sorgerecht entzogen wird oder dass Gewalt in Familien herrscht, passiert immer häufiger“, sagt Schmitz-Kahmen.