Kopfschmerzen: Schüler leiden unter den maroden Fenstern

Eltern, Schüler und der Direktor fordern die Fortsetzung der Sanierung am Erasmus-Gymnasium. In manchen Klassen sei die Luft unerträglich.

Grevenbroich. Immer häufiger klagen Schüler, die im Osttrakt des Erasmus-Gymnasiums lernen, über heftige Kopfschmerzen. Das ruft Eltern auf den Plan: In Protestschreiben an die Stadt fordern sie den längst überfälligen Abschluss der Fassadensanierung ein. Da sich die maroden Fenster auf der „Gartenseite“ der Schule nicht mehr vernünftig öffnen lassen, sei das Klima in einigen Klassenräumen äußerst schlecht. Das führe zu Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen, gelegentlich müssten Schüler nach Hause geschickt werden.

In den vergangenen Jahren wurde ein großer Teil des Gymnasiums schrittweise saniert und mit neuen Fenstern ausgerüstet. Seit 2013 wartet Schulleiter Michael Jung darauf, dass die Arbeiten an der Ostseite fortgesetzt werden. „Dort muss es endlich weitergehen“, sagt er — und damit fasst Jung auch die Meinung vieler Eltern zusammen.

Das Problem: Einige Fenster lassen sich nicht mehr komplett öffnen, ein Teil von ihnen wurde aus Sicherheitsgründen sogar festgeschraubt. „Manche Fenster können nur auf Kipp geöffnet werden“, erklärt Renate Glees, Vorsitzende der Schulpflegschaft. Das aber reiche schlichtweg nicht aus, um einen vernünftigen Luftaustausch in den Räumen herzustellen.

„Hier geht es um Gesundheit und Sicherheit, daher muss das Sanierungsprojekt höchste Priorität genießen“, unterstreicht der Schulleiter. Dies habe er auch in einem Gespräch mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny deutlich gemacht — doch: „Mit einem Hinweis auf die schlechte Finanzsituation der Stadt wurde uns signalisiert, dass es wohl auch im nächsten Jahr schwierig werde, die Fassade zu sanieren“, betont Michael Jung. Diese Aussage sei bei Müttern und Vätern auf großes Unverständnis gestoßen: „Die Eltern fragen sich natürlich, warum Geld für andere Projekte in der Stadt offensichtlich vorhanden ist — nicht aber für die Fenster und die Fassade des Erasmus-Gymnasiums.“

Die Stadtverwaltung habe allerdings in Aussicht gestellt, den defekten Sonnenschutz auf der Ostseite des „Erasmus“ zu reparieren. „Dafür müssten Gerüste aufgestellt werden, das würde Kosten im vierstelligen Bereich verursachen“, gibt Michael Jung zu bedenken: „Ich frage mich, warum man dann diese Gelder nicht zugunsten einer kompletten Sanierung anspart.“

Wann soll es im Erasmus-Gymnasium weitergehen? Mit dieser Frage wurde am Donnerstag auch die Stadtverwaltung konfrontiert — bis zum Abend gab es aber keine Antwort aus dem Rathaus.

Zur Erinnerung: Auf der im April vorgestellten Liste der dringendsten Sanierungsfälle rangiert die Ostseite der Schule auf der Prioritätsstufe „1“ des städtischen Gebäudemanagements. Das klingt dringend, ist es aber nicht. Denn davor stehen noch die Prioritätsstufen „1++“ und „1+“.