Schlossbad: Schwimmen für Frauen soll fortgesetzt werden
Das Schlossbad Grevenbroich gehört freitagabends den weiblichen Gästen. Das Angebot kommt gut an.
Grevenbroich/Neuss. Schwimmen ist nicht nur Sport, sondern auch Synonym für Entspannung. Manche Frauen fühlen sich jedoch leichtbekleidet unwohl. Abhilfe hat ein Angebot in Grevenbroich geschaffen, und auch in Neuss ist ein ähnliches auf den Weg gebracht.
Seit Anfang Januar gehörte jeden Freitagabend von 19 bis 21 Uhr das Schwimmbecken des Schlossbades Grevenbroich den weiblichen Schwimmern. „Zu den bisher 16 Terminen kamen 1450 Besucherinnen — 70 bis 80 Frauen pro Tag“, resümierte Rainer Baumgardt, Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich GmbH, dem Betreiber des Bades. Er stellte die Resonanz auf das neue Projekt den Mitgliedern des Sport- und Bäderausschusses am Dienstagabend vor.
Beantragt hatte der Integrationsrat das Angebot für Frauen. Um die Intimsphäre der Sportlerinnen zu gewährleisten, wurde eigens ein Sichtschutz an die Fenster im Kassenbereich angebracht. Kosten: 1400 Euro. Außerdem war in den zwei Stunden pro Woche eine zusätzliche weibliche Aufsicht erforderlich. „Der Besucherandrang hat sich durch das Angebot verdreifacht. Der Kostenaufwand ist refinanziert“, sagt Baumgardt.
Seit dem 30. April ist nun das Freibad geöffnet, das Frauenschwimmen pausiert wegen eines fehlenden Sichtschutzes zum Außenbereich hin. „Außerdem ist die Aufsicht in der Hauptsaison nicht verfügbar“, sagt Baumgardt. Eine geeignete Person zu finden, sei schwer gewesen. Er empfiehlt, das Frauenschwimmen nach Ende der Freibadsaison wieder aufzunehmen.
Das ist den Mitgliedern des Ausschusses nicht früh genug: Das Angebot soll um eine Stunde verschoben werden; dann sei das Freibad geschlossen und ein zusätzlicher Sichtschutz nicht erforderlich, lautete ein Vorschlag, der auf Zustimmung stieß. Der Vorschlag wird jetzt in der Verwaltung geprüft, dann in den Fraktionen darüber entschieden.
Auch in Neuss sollen jetzt Frauen und Männer getrennt voneinander schwimmen können. „Eine probeweise Einführung für ein Jahr wurde genehmigt. Wo und wann das stattfindet, prüft jetzt die Bädergesellschaft“, sagt Constanze Kriete (SPD). Möglich seien zwei Stunden samstags im Stadtbad. Anders als in Grevenbroich soll es dort jedoch in der Testphase keinen Sichtschutz und keine spezielle weibliche Aufsicht geben, um die Kosten gering zu halten.