Schützenfest: Zackige Parade für den scheidenden König
1400 Mann ziehen zu Ehren eines überwältigten Königs Franz Josef und seiner Königin Vanessa durch die Straßen.
Grevenbroich. Ein fast 1400 Mann starkes Regiment führte Oberst Joachim Schwedhelm am Sonntagnachmittag zum Umzug durch die Innenstadt.
Krönender Abschluss war die zackige Parade zu Ehren der Majestäten Franz Josef Esser und Vanessa Geisbüsch. Wie es war? Der Schützenkönig fasst es in einem Wort zusammen: „Unbeschreiblich!“
Schon am Samstagabend hatten die Schützen des BSV Grevenbroich mit dem Fackelzug Hunderte von Zuschauern begeistert. Neben neun Fackeln des BSV gab es auch drei Gastfackeln aus Wevelinghoven und Hemmerden.
Für Züge wie den Wevelinghovener Grenadierzug „Erftler“ eine Gelegenheit, ihr liebevoll gebautes Werk noch einmal der jubelnden Menschenmenge zu präsentieren, freut sich der Eftler Patrick Jansen. „Es ist doch schade, wenn die Fackeln nach der ganzen Mühe nur einmal zum Einsatz kommen und anschließend verschrottet werden.“
Tatsächlich stecken in jeder Großfackel unzählige Arbeitsstunden. Gut zwei Monate mit jeweils mehreren Treffen wöchentlich braucht es, bis solch ein Schmuckstück fertig ist.
Diese Mühe machte sich auch der Jägerzug „Jröne Jonge“, der im Jahr seines 75-jährigen Jubiläums auf mindestens 56 Großfackeln zurückblicken kann. 2014 feiern die Jröne Jonge übrigens ihr großes Fest: Dann wird mit Berthold Velder einer der ihren die Königswürde übernehmen.
Der aktuelle Schützenkönig Franz Josef ist im echten Leben Metzgermeister, weshalb ihn die Jägerzüge „Waldeslust“ und „Jungschützen“ mit einer gemeinsam gebauten Schweinchen-Fackel ehren. Das Motto dazu: „Döner mag ja lecker sein, viel besser ist des Essers Schwein“. Eine andere Fackel feiert das 40-jährige Jubiläum der Edelknaben.
Ein Riesenprojekt im wörtlichen Sinn haben die Jägerzüge „Rösige Boschte“ und „Mer stonn zesamme“ durch die Straßen gerollt. Fast zehn Meter lang ist ihr „Super-Grobi“, der sich bis zu sieben Meter in den Himmel erheben kann.
Natürlich alles im Handbetrieb. Superkräfte bräuchte es auch, um den Stadthaushalt zu sanieren, finden die Fackelbauer. „Super-Grobi, Superheld, flog schon mehrmals um die Welt. Größ’re Schulden als GV hatte aber keine S . . .“
Heute ab 11 Uhr steigt im Festzelt der traditionelle Frühschoppen. Nach dem Festzug mit Königsparade am Dienstagabend werden S.M. Barthel I. Velder und Königin Manuela mit einem festlichen Krönungsball ins Amt eingeführt.