Pläne für S-Bahn in Grevenbroich Bahnschranken bald Geschichte?
Grevenbroich. · Mit dem S-Bahn-Projekt werden Tunnelbau-Pläne wieder aktuell.
Die Stadt soll einen S-Bahn-Anschluss erhalten. Die Umwandlung der Regionalbahn 27 in eine Schnellbahn von Köln bis Mönchengladbach, wurde in die Maßnahmenliste des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen aufgenommen. Grevenbroicher sollen tagsüber alle 20 Minuten bis Köln fahren können. Auch Autofahrer, die heute lange an den Bahnübergängen an der Bergheimer Straße und Blumenstraße vor geschlossenen Schranken warten, könnten profitieren. Im Zuge der Ausbau-Planung wird geprüft, wie mit solchen niveaugleichen Bahnübergängen verfahren wird. Pläne für eine Unterführung Blumenstraße liegen im Rathaus seit Jahren in der Schublade.
Klar ist: So schnell wird das nervige Warten an den Nadelöhren nicht vorbei sein. „Die S 6 befindet sich noch in einem frühen Planungsstadium. Zunächst geht es um das Betriebskonzept und die Frage, ob in der Südstadt ein Halt geschaffen wird“, sagt Dino Niemann vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr. Zudem muss eine S-Bahn nicht zwangsläufig den Abbau von Schranken bedeuten. Beim Nahverkehr Rheinland (NVR) in Köln, der bei der Planung der S 6 die Federführung hat, heißt es: „Bahnübergänge können bei S-Bahnausbaumaßnahmen grundsätzlich bleiben. Aber der Verkehr wird sich auf der Schiene deutlich erhöhen“, längere Schrankenschließzeiten seien die Folge.
Die Planung der S 6 könnte Bewegung in die Sache bringen
In Grevenbroich betroffen wären die Übergänge Bergheimer und Blumenstraße. Für deren Beseitigung gab es wiederholt Anläufe. Für Orken liegen konkrete Pläne vor: Eine 300 Meter lange Straßentrasse soll von der Von-Goldammer-Straße nach Süden schwenken, unter der Bahn her führen und in einem Bogen in die Blumenstraße münden. Das Projekt wurde mehrmals verschoben. Der Stadt fehlte das Geld für den Eigenanteil. 2015 setzte sich die CDU für die Beseitigung der Übergänge dort und an der Bergheimer Straße ein, doch die Realisierung steht nach wie vor aus. An der Bergheimer Straße bestand bei der Planung vor 20 Jahren das Problem, dass an beiden Übergängen dort für Unterführungen größere Eingriffe in Privatflächen erforderlich wären.
Die Planung der S 6 könnte Bewegung ins Thema bringen. „Sie ist eine Chance, niveaugleiche Bahnübergänge zu beseitigen“, sagt Stadtsprecher Stephan Renner. Der Weg bis zur Entscheidung sei aber noch weit. Zudem kommen als Lösungen auch kürzere Schranken-Schließzeiten oder ein Verzicht auf den Übergang in Betracht, der aber etwa an der Bergheimer Straße keine Alternative sein dürfte.