Vorwürfe gegen Ratsherrn
Willi Reisepatt (CDU) tritt von allen Ämtern zurück.
Grevenbroich. Ratsherr Willi Reisepatt ist von seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Reisepatt soll einem Architekten aus Mönchengladbach als Planer des neuen Rewe-Supermarktes im Kapellener Neubaugebiet ein Angebot gemacht haben, so schilderte Lothar Gathen, stellvertretender Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, am Donnerstag noch einmal die Vorwürfe.
„Reisepatt soll von ihm eine Summe zwischen 100 000 und 200 000 Euro verlangt und gesagt haben, das würde das Verfahren erheblich beschleunigen“, sagt Gathen. „Wir haben Herrn Reisepatt in Aussicht gestellt, das Verfahren gegen ihn einzustellen, gegen eine Unrechtseinsicht und die Zahlung einer Geldbuße — auch im Hinblick auf sein Alter.“
Der 72-jährige CDU-Politiker hat mittlerweile sein Ratsmandat niedergelegt, damit auch seine Tätigkeit im Haupt-, Bau- und Planungsausschuss, im Arbeitskreis Denkmalschutz und im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungs-Gesellschaft. Reisepatt gehörte dem Rat seit 1975 an und war Mitglied des CDU-Vorstands. Die Zahlung des Bußgelds steht laut Gathen noch aus. sl