Warmfeiern fürs Schützenfest
Das Schützenbiwak auf dem Schlossplatz war das letzte unter Regie des Königskreises.
Grevenbroich. Noch zwei Wochen bis zum Schützenfest in der Innenstadt. Höchste Zeit also fürs Warmtrinken beim Schützenbiwak, das am Freitag seine Zelte traditionell auf dem Schlossplatz aufgeschlagen hatte. Es gab Kölsch und Alt, während auf dem Grill die Spanferkel schmorten.
Und all das bei abendlichem Sonnenschein — kaum zu glauben nach den Unwettern am Vortag. Die Veranstalter, der Königskreis, hatten sich durch die sintflutartigen Regenfälle allerdings nicht von den Vorbereitungen abhalten lassen und trotzdem die Zelte aufgestellt, berichtete der Königskreis-Vorsitzende Karl-Heinz Schröder sichtlich erleichtert am Freitagabend: „Wir haben einfach gehofft, dass uns der Wettergott hold ist.“
Den Abend betrachtete Schröder dennoch mit ein wenig Wehmut, war es doch das letzte Schützenbiwak unter Regie des Königskreises. Der 1966 gegründete Zusammenschluss ehemaliger Schützenkönige hatte die Veranstaltung seit 1990 ausgerichtet.
Vom kommenden Jahr an werden andere die Organisation übernehmen. Mehr wollte Schröder noch nicht verraten, nur so viel: „Neue Köpfe, neue Ideen.“
Nun aber zählen die Schützen erst einmal die Tage bis zum großen Fest. „Ein ganz normales Schützenfest sollte es werden — wie wir es uns jedes Jahr vornehmen. Aber immer kommt etwas dazwischen“, sagt BSV-Präsident Peter Cremerius mit einem Augenzwinkern.
Diesmal ist es die Jubiläumsfeier der Stadtgründung, die das Fest zu etwas Besonderem macht. Gemäß dem Motto „Ein junges Königspaar für eine alte Stadt“, stehen mit Axel I. und Königin Kristina Holzhausen die jüngsten Majestäten der Nachkriegsgeschichte an der Spitze. Beide sind gerade einmal 28 Jahre jung, nicht nur für Cremerius ein wichtiges Signal für die Zukunft der Schützentradition.
Ausführlich kommen die beiden im frisch gedruckten Schützenjahrbuch zu Wort, das ab sofort in Gaststätten, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen ausliegt. Umfangreich ist es geworden: 274 Seiten, voll mit Infos aus dem BSV-Universum und darüber hinaus.
Darunter sind ein reich bebilderter Rückblick auf das Schützenfest 2010, der aktuelle Regimentsbefehl sowie die Marschwege aller Festzüge, ferner Beiträge über die Städtepartnerschaften mit St. Chamond, Celje, Auerbach und Kessel und über zahlreiche Jubilare.
Ferner stellt Friedrich Schmitz vom Geschichtsverein in einer Fortsetzung seiner Artikelserie historische Kleinode im Stadtgebiet vor, und BSV-Archivar Gerd Schneider blickt zurück auf die Schützenjahre 1868 bis 1871.