Bauarbeiter haben keine Sommerferien
Die Stadt nutzt die Ferien, um die Schulen auf Vordermann zu bringen.
Kaarst. Kaum hatten die Kinder der Vorster Grundschule ihre Schulranzen gepackt, um in die Sommerferien zu verschwinden, rollten auf dem Schulhof schon die ersten Baumaschinen an.
Gleiches passierte in der Grundschule Holzbüttgen, und auch in der Turnhalle des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) hieß es Baulärm statt Schulsport.
Denn wenn die Schüler in die Ferien gehen, beginnt für die Mitarbeiter der städtischen Gebäudewirtschaft die Arbeit in den Schulen.
Die Grundschule in Holzbüttgen bekommt neue Toiletten. In der Turnhalle im AEG müssen Umkleidekabinen, Duschen und WCs sowie die gesamten Kanalanlage und die Regelungstechnik für Wärme und Wasser saniert werden.
„Die Technik stammte noch aus dem Baujahr der Schule, also aus den 70er Jahren“, sagt Manfred Meuter, Technischer Beigeordneter, der sich am Donnerstag bei einem Rundgang über den Fortschritt der Maßnahmen informierte.
Die wohl aufwendigste Baustelle befindet sich in der Vorster Grundschule. Seit langem ist bekannt, dass Wände, Fußboden und Decke mit dem Giftstoff PCB belastet sind. Jetzt wird die Schule für mindestens 1,37 Millionen Euro kernsaniert.
Es wird wahrscheinlich teurer, vermutet Bauleiter Lothar Knappe von der städtischen Gebäudewirtschaft. „Wir bauen das Gebäude quasi zurück zum Rohbau. Nur der Neubau, in dem das Lehrerzimmer und die Ogata untergebracht sind, wird bestehen bleiben, da hier keine Belastung gemessen wurde.“
Im Altbau reißen die Handwerker zurzeit die PVC-Böden raus, nehmen die Decken ab und entfernen die Tapeten. Der Untergrund wird abgeschliffen, bis das Messgerät einen schadstofffreien Wert anzeigt.
Die Schulmöbel stehen derweil noch in der Turnhalle. Die neuen Klassenzimmer werden nicht im Schulgebäude, sondern in Containern eingerichtet. Weil die Arbeiten noch bis zum Ende des Schuljahrs 2014 dauern werden, ziehen die Schüler nach den Ferien in diese so genannte Raummodule.
„Das sind die modernsten auf dem Markt“, betont Bauleiter Knappe. „Die sind wärmegedämmt, und auch vom Baulärm bekommen die Schüler nichts mit, da die Fenster zur anderen Seite raus gehen.“
Damit die Baumaschinen nicht über den Schulhof fahren, wurde hinter dem Gebäude eine Baustraße zur K34 eingerichtet.