Budica Grundschule: Katholischer Teil soll bleiben
Grüne wollen Standort auflösen. Keine Zustimmung von Fraktionen und Verwaltung.
Kaarst. Soll der katholische Teilstandort der Grundschule Büttgen, die Budica Grundschule, aufgelöst werden? Ein entsprechender Antrag von den Grünen im Schulausschuss der Stadt Kaarst sorgte für heftige Diskussionen. Hintergrund für den Beschlussvorschlag waren die geringen Anmeldezahlen für die Budica — nur 17 Schüler haben sich zum Stichtag am 15. November 2011 dort angemeldet und Bedenken der Schulaufsichtsbehörde Düsseldorf.
Robert Begerau von den Grünen begründete den Vorschlag damit, dass der katholische Zweig der Grundschule ein Anachronismus sei. „In der heutigen Zeit ist die Konzentration auf eine Bekenntnisschule völlig fehl am Platz“, sagte Begerau.
Denn auch wenn andere Grundschulen nicht explizit katholisch oder evangelisch ausgerichtet seien, so würden sie doch unter einem christlichen Gedanken geführt. Er bezweifelte auch, dass an der Schule genügend konfessionelle Aktivitäten stattfänden, die eine Aufrechterhaltung dieses Schulbetriebs notwendig machten.
Dem widersprach die CDU-Fraktion heftig. Ulrich Orlinski, verwies auf die lange Geschichte der Konfessions-Schulen hin. Unterstützt wurde er von Parteikollegin Dorothea Zillmer. Sie erinnerte Begerau an die Ausnahmeregelung, die Klassen mit 15 Schülern zulässt, wenn der Schulweg zu einer anderen Schule unzumutbar wäre.
Diese Situation sieht sie an der Budica Grundschule als gegeben. Für Christine Eickelmann vom Zentrum grenze der Antrag der Grünen fast an Diskriminierung gegenüber Katholiken. Auch die SPD-Fraktion des Stadtrates wollte dem Antrag nicht zustimmen.
Bereits vor Beginn der Diskussion erläuterte Hans Dieter Vogt die Position der Stadtverwaltung. An der Budica Grundschule hätte man eine Chance auf kleinere Klassen, wie sie an den übrigen Kaarster Grundschulen nicht gegeben seien.
Vor allem sehe die Verwaltung die niedrigen Anmeldezahlen nur als ein kurzfristiges Phänomen — aufgrund von einem geburtenschwachen Jahrgang — an. Viele Kinder aus den Neubaugebieten würden jetzt katholische Kindergärten besuchen und würden später gern auf eine katholische Grundschule wechseln.
Die Verwaltung hält die Bandbreitenreduzierung für richtig und notwendig. Weil aber im nächsten Jahr voraussichtlich 40 Schüler den katholischen Zweig würden besuchen wollen, sollte man die Grundschule nicht schließen, so die Verwaltung. Man wolle außerdem einen Gesprächstermin bei der Bezirksregierung Düsseldorf am 3. April abwarten.
Falls sich die Bezirksregierung dem Willen der Kaarster Verwaltung verschließen würde, möchte die Verwaltung eine Remonstration bei der obersten Schulaufsichtsbehörde NRW bewirken.
Danach würde die Verwaltung zeitnah die betroffenen Eltern informieren, und die etwa 100 Büttgener Eltern, die sich zu einer Initiative zusammengeschlossen haben, und für den Erhalt des Standortes kämpft. In einer anschließenden Abstimmung wurde der Antrag Grünen mit 12 zu drei Stimmen abgelehnt.