Radsport-Jugend NRW in Büttgen zu Gast Schon die Kleinen sollen aufs Rad

Büttgen. · Der Radsport-Verband NRW warb in Büttgen um Nachwuchs. Es ging aber auch um Sicherheit.

Der Radsport-Verband Nordrhein-Westfalen hat längst erkannt, dass die Begeisterung für den Radsport bei Kindern so früh wie möglich geweckt werden muss. Aus diesem Grunde wurde jetzt zum dritten Mal ein Festival der Radsportjugend NRW gefeiert. Ein exotisches „Tier“ im Sportforum Kaarst-Büttgen war das Maskottchen Dulky, ein Radsport-Dino, das sich immer wieder unter die Kinder mischte. „Hohe Tiere“ waren unter anderem der Präsident des Radsportverbandes, Thomas Peveling, und Simone Schlösser, Jugendleiterin der Radsportjugend NRW.

Simone Schlösser will, dass das Radfahren im Verein stärker gepusht wird. Was die 42-Jährige beklagt: „Viele Vereine sind überaltert, halten am Alten fest.“ Ihr Tipp für alle Vereine: „Sie müssen Trendsportarten anbieten, alles, was cool ist.“ Warum kein BMX-Parcours auf dem Schulhof? Der Rennsportbereich sei eher rückläufig. Stur seine Runden zu drehen, das kommt bei jungen Menschen nicht mehr so gut an.

In seiner Begrüßung unterstrich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: „Der Radsport hat in Büttgen ganz tiefe Wurzeln.“ Franz-Josef Kallen bedauerte, dass die Halle in Büttgen nicht Bundesleistungsstützpunkt wird – den Zuschlag hat Köln bekommen, obwohl die Büttgener sich große Chancen ausgerechnet hatten. Egal, jetzt drehten eben nicht Spitzenleute ihre Runden, sondern die Kleinsten mit ihren Laufrädern.

Aber nicht nur die: Das Gewusel in der Halle war groß und Simone Schlösser weiß, dass die Halle zu groß ist, um den Eindruck zu vermitteln, sie sei überfüllt. Der Skoda Kombi von der Radsportjugend NRW wirkte unter dem riesigen Dach wie ein Matchbox-Auto.

Jessica Willemsen (46), Fachkraft für Jugendarbeit beim Radsportverband NRW, gehörte zu den vielen Ehrenamtlern, die sich am Samstag um die Besucher kümmerten. So mancher Vater, so manche Mutter war mit dem Nachwuchs gekommen, der große Augen machte angesichts des fast schon unübersichtlich großen Angebots. Simone Schlösser, die diese Unsicherheit erkannte, machte den Kids Mut: „Fast alle Radsportarten, die wir repräsentieren, sind hier unter einem Dach vertreten. Probiert einfach etwas aus und fühlt euch wohl bei uns.“

Das ließen sich die Kleinen nicht zweimal sagen. Die Geschwister Katja, Venka und Matthias von der SG. Gierath luden ein, das Einradfahren auszuprobieren. Von diesem Angebot machten immer wieder Kinder Gebrauch. Die ersten Meter legten sie an der Hand eines Betreuers zurück

Sechs übereinander gestapelte Europaletten galt es über eine Rampe, bestehend aus einer weiteren Palette, zu überwinden. Keine Frage: Die Aktionen der BMX-Fahrer wirkten schon spektakulär. Hinten links in der riesigen Halle zeigten die Mountainbiker, wie schön ihr Sport ist. Entsprechende Vorführungen machten deutlich, dass auch das Kunstradfahren längst noch nicht von gestern ist.

Es war nicht der vollständige Rollende-Kibaz-Parcours aufgebaut worden, aber immerhin fünf Stationen: Dieses Angebot soll Kinder bis im Vorschulalter für das Radfahren begeistern. „Bekannt ist, dass Kinder in diesem Alter besonders vielfältige Bewegungs-Gelegenheiten mit dem Roller, Laufrad oder Fahrrad brauchen und auch suchen“, erklärte Schlösser. Es gehe aber nicht nur um den Spaß an der Bewegung, sondern auch darum, den Anforderungen im Straßenverkehr zu genügen.