Die Besucher gehen auf eine kulturelle Reise

25 vom Kulturamt ausgewählte Künstler zeigen in diesem Jahr 44 Werke.

Kaarst. Mehr Vielfalt, mehr unterschiedliche Blickwinkel und mehr Künstler werden in einer Gruppenausstellung selten gezeigt. Schon dadurch hat die Herbstausstellung der Kaarster Künstler eine Sonderstellung. Auch die 39. Ausgabe, die jetzt eröffnet wurde, wird dem hohen Anspruch der Kaarster Kunstszene gerecht.

Die 25 vom Kulturbereich der Stadt ausgewählten Künstler zeigen 44 Werke, die die selbst gesetzten Ansprüche erfüllen. Bei der Auswahl mussten auch etablierte Künstler drei aktuelle Arbeiten vorlegen — bei Ausstellungsneulingen waren es fünf. „Wir wollen verhindern, dass künstlerische Zufallsprodukte in die Ausstellung kommen und den intensiv arbeitenden Künstlern ihren Präsentationsraum lassen“, erklärt der Kaarster Kulturmanager Klaus Steves.

Die Auswahl der Werke nahm eine Fachjury mit Jürgen Gromhoff, Christian Krausch und Ute Kaldune vor, die über drei Stunden lang die Arbeiten begutachteten und diskutierten. Ute Kaldune führte in die Ausstellung ein: „Wir haben hier eine hochsinnliche und anspruchsvolle Schau, die ihre Besucher auf eine kulturelle Reise mitnimmt. Die changierende Ästhetik der Werke tritt durch eine ausgesprochen gelungene Hängung mit den Räumen in eine Synergie.“

Vor allem Kleinformate prägen das Bild dieser rein Kaarster Ausstellung, bei der auch Nicht- Akademieabsolventen durch ihr besonderes Talent eine Chance bekommen, sich mit ihren Werken einer Öffentlichkeit zu stellen. Heike Flint machte in diesem Jahr den entscheidenden ersten Schritt und reichte die geforderten fünf Arbeiten ein. Zwei davon wurden ausgewählt.

Die 43-jährige Finanzbeamtin ist begeistert: „Ich hatte mit einem solch großen Erfolg nicht gerechnet. Dass gleich zwei meiner Bilder in die Ausstellung gekommen sind, ist fantastisch.“ Nun wolle sie sich in ihrer Freizeit noch intensiver der Malerei widmen.

Die Fluktuation ist unter den Kaarster Künstlern relativ gering und die meisten der Ausstellenden sind regelmäßig dabei. So wie die Fotografin Gerlind Engelskirchen, von der alle drei eingereichten Bilder in der Herbstausstellung zu sehen sind. „Es ist jedes Mal eine echte Herausforderung an die eigenen Ansprüche, die richtigen Arbeiten auszuwählen und sich dem Publikum zu stellen. Wer dies nicht berücksichtigt, kann auch schon einmal rausfliegen.“ Sie überzeugte die Jury mit Wasserspiegelungen, die sie während einer Schifffahrt auf der Havel mit ihrer Kamera einfing.

„Eine spannende Ausstellung“, meinte Kulturdezernent Heinz-Dieter Vogt und schlug vor, sie das nächste Mal ohne Jury auszurichten, um eine noch breitere Vielfalt präsentieren zu können. In Richtung der Kaarster Künstler meinte er: „Die Galerie ist Eure Bühne — spielt weiter, Leute.“

“ Öffnungszeiten bis zum 12. Januar: montags bis mittwochs von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr, freitags und samstags von 9 bis 12 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr.