Die freigekaufte Prinzessin
Ausgelassene Galasitzung im Büttgener Pfarrheim mit unterhaltsamem närrischen Programm.
Büttgen. Die fünfte Jahreszeit schlug am Samstagabend bei der Galasitzung des Büttgener Karnevalsvereins „Fünf Aape“ im Büttgener Pfarrheim ausgelassene Kapriolen. Mit viel Spürsinn hatte der erste Vorsitzende des Vereins, Herbert Schmitz, ein Programm auf die Beine gestellt, das auf närrischem Niveau eine unterhaltsame Mischung aus Musik und Comedy auf die Bühne brachte.
Mit der Kölner Band De 5 Fleje summte nicht nur ein wohl bekannter Hit nach dem anderen in die Ohren der Zuschauer im fast ausverkauften Saal, sie brachten gleichzeitig ausgelassene Stimmung nach Büttgen. Als das Eis dann gebrochen war, ging die Post ab, und auch die anwesende Politprominenz wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der neben seiner Ehefrau als Huhn erschienen war, hatten ihre Freude an den Darbietungen.
So startete Lokalmatador Hermann Josef Maassen mit seinen Reimen und feuerte ein Pointen-Feuerwerk mit starken lokalen Bezügen ab. Diesmal hatte er als „Mann mit guten Vorsätzen“ den Diätwahnsinnn eingehend beleuchtet und traf damit ganz offensichtlich die Problemzonen der Zuschauer.
Der Kaarster Karnevalsprinz Marc I. nannte sich selbst den „Häuptling langer Text“ und brachte seine eigene Begeisterung mit in den Saal. Begrüßt wurde er von Herbert Schmitz mit den Worten: „Unsere beiden Vereine machen den richtigen Kaarster Karneval, die anderen feiern anders.“ Schmitz unterstrich damit die enge Verbundenheit der Aape und der Narrengarde, aus deren Reihen in dieser Session das Prinzenpaar stammt.
Die Tanzgarde zeigte bei ihrem Auftritt akrobatische Höchstleistungen. Und auch der Berliner Jörg Hammerschmidt konnte mit seiner „verrückten Promiwelt“ die Büttgener schnell von seinem Talent überzeugen. Mit wenigen Kostümierungen und einer gekonnten Stimmenimitation nahm er Prominenz von Angela Merkel und Udo Lindenberg über Karl Lagerfeld, Jürgen von der Lippe, Boris Becker bis Horst Schlämmer aufs Korn und brillierte zum Abschluss seines Auftritts stimmgewaltig als „aufgeblasener“ Pavarotti.
Herbert Schmitz führte routiniert ohne große formelle Pausen durch den Abend und freute sich auch über den Besuch des Neusser Prinzenpaares Frank I. und Anja I.. Doch für den Kaarster Prinzen, der sich zu den Gästen gesellt hatte, war dieser Besuch nicht ungetrübt, hatte ihm doch sein Neusser Amtskollege den Beinamen „Ikea-Prinz“ verliehen.
Doch damit noch nicht genug: Marc I. hatte eine wichtige Prinzenregel gebrochen und auf seine Prinzessin nicht mit ausreichender Sorgfalt aufgepasst. Dies nutzte Frank I. und entführte die schöne Kaarster Prinzessin. Natürlich wurde Marc richtig vorgeführt. Schließlich konnte durch die von „Unterhändler-Huhn“ Petrauschke geführten Verhandlungen die Kaarster Prinzessin freigekauft werden. Marc I. zahlt nun für ein Jahr die Versicherung für die Neusser Standarte und ein Fass Bier, dessen Größe strittig blieb.