Ferienaktion: Zelten hinterm Büchner-Gymnasium

Rund 50 Kinder zwischen elf und 15 Jahren zelten seit einer Woche hinterm Büchner-Gymnasium.

Kaarst. Wenn Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren abends um 22 Uhr zu müde sind, um an einer Nachtwanderung teilzunehmen, dann haben die Betreuer ihre Sache gut gemacht. „Wir waren an dem Tag im Kletterwald in Viersen, und danach waren alle so kaputt, dass wir die Kinder nicht aus ihren Schlafsäcken gekriegt haben“, erzählt Natalie Lyssom.

Die Sozialarbeiterin ist Chefbetreuerin der Zeltstadt — einer Ferienaktion des katholischen Jugendförderwerks. Ihr zur Seite steht Martin Schlüter, der bereits seit zehn Jahren dabei ist. Die beiden leiten ein Team von 17 Ehrenamtlern. Zusammen mit etwa 50 Kindern zelteten sie eine Woche lang auf dem rückwärtigen Schulhof des Georg-Büchner-Gymnasiums, bastelten, malten und werkelten, spielten Basketball, organisierten Lagerfeuer und Ausflüge.

Dienstag war der letzte Tag der Ferienaktion, die fast wie ein kleines Festival wirkt. Hip Hop-Musik tönt aus großen Boxen am Gemeinschaftszelt, in dem am Abend die große Abschiedsparty stattfinden wird. Es gibt ein Bistrozelt mit kleiner Theke und einem Kicker. Die Jungs spielen Basketball, die Mädchen gestalten weiße T-Shirts, bemalen Holzbilderrahmen oder sitzen einfach in Gruppen zusammen und quatschen — alles ziemlich entspannt.

Es ist kurz vorm Mittagessen. Natalie Lyssom schlendert über den Platz und sieht nach dem Rechten. Viele der Teilnehmer kennt die Sozialarbeiterin aus dem Jugendtreff in Büttgen, den sie betreut. So wie Constantin (14), der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal dabei ist. Und diesmal hat er noch drei Freunde mitgebracht. Niklas (14), Maurizio (14), Tim (13) und er sind zufrieden mit der Woche. „Die Betreuer sind sehr locker, und es macht viel Spaß, hier zu sein“, sagt Constantin, die Freunde nicken zustimmend. „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei“, verspricht Maurizio.

„Wir profitieren in den vier Jugendtreffs in Kaarst sehr von der Ferienaktion“, sagt Lyssom. „Nach der Zeltstadt kommen auch immer mehr Kinder zu uns.“ Besonders schön sei es, wenn die Teilnehmer dann irgendwann selber zu ehrenamtlichen Betreuern werden. Wie Matthieu Brera (16), der in diesem Jahr zum ersten Mal im Team ist. „Es ist eine Umstellung, aber kein Problem, plötzlich nicht mehr Teilnehmer zu sein, sondern Verantwortung für die Kinder zu haben “, sagt er. „Wir bekommen vorher eine Schulung und lernen, auch mit schwierigen Kindern umgehen zu können.“