Feuchte Keller in Kaarst Bürger fordern erneut Unterstützung der Stadt ein

Kaarst · Im Umweltausschuss haben sich einmal mehr Bürger über feuchte Keller und mangelnde Unterstützung seitens der Stadt beklagt. Von der Politik wurde ein schnelleres Handeln gefordert.

Viele Keller in Holzbüttgen, Vorst und im Kaarster Westen sind noch immer feucht.

Foto: Elisabeth Keldenich

Gut ein Dutzend Bürger nahmen am Mittwoch an der Sitzung des Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschuss (MUKL) teil. Sie interessierte der Tagesordnungspunkt „Sachstand Grundwasser“. Die Bürger beklagten feuchte Keller bei Starkregen. „Warum wird nicht schon längst Wasser abgepumpt?“, wollte ein Bürger wissen. „Ich habe meinen Keller abdichten lassen. Das war sehr teuer. Bekomme ich von der Stadt finanzielle Unterstützung?“, fragte ein weiterer. „Mein Haus ist total nass“, beklagte eine ältere Dame. Desirée Bywalec vom Bereich Tiefbau sagte: „Wir können zum Thema Zuschüsse noch gar keine Angaben machen.“ Auch zur Zeitschiene könne man derzeit noch nichts Genaues sagen. Der Technische Beigeordnete Harald Droste warnte vor zu hohen Erwartungen: „Es wird Betroffene geben, denen man komplett, zum Teil oder gar nicht helfen kann.“ Die Stadt könne nur die Grundwasserspitzen kappen.

„Alles, was mir machen können, um die Grundwasserspitzen zu kappen, ist gut. Wir müssen jetzt schnellstmöglich handeln“, forderte Christian Horn-Heinmann (CDU). Dafür gab es Applaus von den anwesenden Bürgern. Die Zeitschiene – seitens der Verwaltung war ein Zeitraum von zwei Jahren genannt worden – war für Horn-Heinemann schwer erträglich: „Hier muss mehr Druck auf den Kessel“, verlangte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, die Brunnen müssten schnellstmöglich angeschmissen werden; auch dafür gab es Beifall.

Die vom Grundwasserproblem betroffenen Bürger leben überwiegend in Holzbüttgen. Lutz Pollmann (UWG) mahnte, die Menschen in Vorst ebenfalls im Blick zu haben: „Ganz Linning ist betroffen.“ Und er erkundigte sich nach den möglichen Kosten. „Bezüglich der Kosten können wir noch nichts sagen“, erklärte Desirée Bywalec. Um wie viele Geschädigte geht es überhaupt? Bei der Verwaltung haben sich knapp 30 Hausbesitzer gemeldet. Man geht aber davon aus, dass es viel mehr Betroffene gibt. Helmi Groß (CDU) erinnerte daran, dass in Korschenbroich die Pumpen bereits seit 2011 in Betrieb sind. Ihre daraus resultierende Frage: „Was macht man in Korschenbroich besser?“

Die Verwaltung kündigte folgende Vorgehensweise an: „Da die Stadt nicht über ein Gebäudekataster verfügt, wurden für die Ermittlung der nach Abstufung betroffenen Bereiche, die Geländehöhen – abzüglich einer angenommenen Geländehöhe – mit den Grundwasserständen überschnitten.“ Diese Vorgehensweise führe zu einem schnelleren und effizienteren Ergebnis. Aus diesem Grund soll die vom Ausschuss angeregte persönliche Betroffenheitsabfrage erst einmal zurückgestellt werden. Festgelegt wurden bereits die drei Brunnenstandorte.

Fest steht, dass die Kosten nicht über den Gebührenhaushalt abgerechnet werden können. Der Grund: Die Verwaltung geht davon aus, dass der Bauherr und der von ihm bestellte Fachplaner in der Verantwortung stehen. „Ist es nicht besser, wenn sich die Betroffenen bei der Verwaltung melden?“, fragte Heiner Hannen (Die Grünen). Droste sprach sich für das Kataster aus, ging aber auch auf den Vorschlag von Hannen ein: „Wir können das eine tun, ohne das andere zu lassen.“