Frühzeitig ans Alter denken
Beim 7. Seniorenforum im Kaarster Rathaus gibt es am Samstag Tipps von Experten.
Kaarst. Der Rhein-Kreis Neuss wird älter: Laut Daten der Bertelsmann Stiftung für die demografische Entwicklung des Kreises leben im Jahr 2030 gegenüber 2009 28 Prozent mehr Einwohner, die über 65 Jahre alt sind. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt sogar um 69 Prozent, das Durchschnittsalter steigt um vier Jahre auf 49 Jahre. Eine Entwicklung, auf die sich die Kaarster einstellen.
Schon heute ist rund ein Drittel der Einwohner Kaarst älter als 60 Jahre. Ein Teil von ihnen macht sich Gedanken um das Alter und den Prozess des Alterns. So entstand 2005 die Idee zum „Seniorenforum 55 Plus“: „Wir haben im Seniorenarbeitskreis diskutiert, dass wir eine Börse veranstalten wollen mit allen Kaarster Einrichtungen, die sich mit dem Thema Altern befassen“, sagt Detlef Rath vom Altenheim Vinzenzhaus.
Was vor sechs Jahren klein anfing, hat sich im Kaarster Terminkalender etabliert: „Ich kenne das aus keiner anderen Stadt im Rhein-Kreis. Mittlerweile hat das Seniorenforum schon Tradition“, sagt Beigeordneter Heinz Dieter Vogt. Ging es in den vorigen Jahren eher um Hilfestellungen im Seniorenalltag, gibt es in diesem Jahr unter dem Motto „Altern gestalten“ Tipps, wie sich die Kaarster auf die Zeit im Ruhestand aktiv vorbereiten können:
„Wir wollen auch Jüngere ansprechen, sich frühzeitig Hobbys und Aktivitäten zu suchen, denn wenn man alt ist, ist es oft zu spät“, sagt Rath. Dann drohe die große Leere: „Wer einen Beruf mit Verantwortung hatte, kann im Ruhestand in ein Loch fallen“, sagt Volker Zackel vom Sozialverband VdK. Oder er engagiert sich für das Seniorenforum: „Ich finde gut, dass die Veranstaltung ehrenamtlich und mit wenigen Mitteln das ganze Jahr über geplant wird“, sagt Dorothea Zillmer, CDU-Fraktionsvorsitzende.
Über das Forum hinaus bearbeitet der Seniorenarbeitskreis Kaarst zurzeit zwei weitere Themenfelder: Vor kurzem hat sich ein Arbeitskreis zum Thema Demenz gegründet, der der wachsenden Zahl Erkrankter Hilfen anbieten möchte. Eine andere Gruppe Freiwilliger macht im Herbst die Ortsbegehungen für die im Rat beschlossene Aktion „Kaarst barrierefrei“. Gastronomiebetriebe, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen können bei vorhandener Barrierefreiheit ein Siegel bekommen und damit werben.