Grundwassersituation: Nordkanal in gutem Zustand
Grünen informieren sich vor Ort über Grundwassersituation.
Kaarst. Der Nordkanal und sein Schlamm standen gestern auf der Tagesordnung von Gudrun Zentis, bergbaupolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion und Hans Christian Markert, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Uns haben Beschwerden von Bürgern aus Korschenbroich erreicht, die Angst haben, dass der Nordkanal verschlammt, dass sich das Wasser hier staut, der Grundwasserspiegel steigt und bei ihnen die Keller bei extremem Regen voll laufen“, sagte Zentis.
Sie traf sich gestern mit Markert und Bürgermeister Franz-Josef Moormann am Zufluss des Jüchener Bachs in den Nordkanal an der Neersener Straße. „Wir wollten uns jetzt mal selbst ein Bild machen“, sagte Zentis.
Die Entschlammung des Kaarster Nordkanals ist seit Jahren Thema in der Stadt. Die UWG fordert, dass der Nordkanal von seiner Schlammschicht befreit wird.
Fritz Capito, Verbandstechniker des Wasser- und Bodenverbands Nordkanal, dessen Vorsitzender Bürgermeister Franz-Josef Moormann ist, beruft sich auf Experten der Unteren Wasserbehörde, die den Schlamm regelmäßig untersuchen: „Der Nordkanal ist in einwandfreiem Zustand. In den 70er Jahren ist er zuletzt gereinigt worden. Seitdem ist der Schlamm nicht merklich mehr geworden.“ Zwar müsse der Morast bei einer Entnahme entsorgt werden und könne nicht etwa auf die Felder gebracht werden. Die Sedimentproben seien aber einwandfrei, das Grundwasser sei nicht belastet.
Mittlerweile soll es sogar Pflanzen geben, die in der Mitte des Kanals wachsen, was die gute Wasserqualität belege. Auch Karpfen will Bürgermeister Moormann entdeckt haben. Dass der Schlamm zunehme und dadurch bei starken Regenfällen das Abfließen verhindere, kann Capito nicht bestätigen.
„Die Pegelstände sind in den vergangenen 20 Jahren fast gleich geblieben“, sagt Moormann und präsentiert den Politikern eine Tabelle.
Der Verband sei außerdem im ständigen Austausch mit der Unteren Wasserbehörde und dem Erftverband, der für den Jüchener Bach zuständig ist, der in den Nordkanal fließt. Gudrun Zentis scheint zufrieden: „Ich habe jetzt selbst gesehen, dass das Wasser fließt. Eine Stausituation ist nicht erkennbar.“