Wo die Spinne schon gesichtet wurde Immer mehr Nosferatu-Spinnen in NRW gesichtet
Büttgen · In den vergangenen Tagen haben sich aus ganz NRW immer mehr Menschen gemeldet, die eine Nosferatu-Spinne entdeckt haben. In welchen Städte die Spinnen gesichtet wurden.
In den vergangenen Tagen haben sich aus ganz NRW immer mehr Menschen gemeldet, denen eine Nosferatu-Spinne unter die Augen gekommen ist, auch in Kaarst, Grevenbroich und Jüchen wurden die Tiere gesichtet.
Auch Désirée Brodka aus Büttgen hat sich am Montag erschreckt, als die giftige Spinne plötzlich in ihrem Garten auftauchte. Die Sopran-Sängerin wollte nach eigenen Angaben Efeu entfernen, als die Spinne zum Vorschein kam. „Ich habe mich zu Tode erschreckt, eine so große Spinne kannte ich bislang nur aus dem Zoo“, sagt sie. Brodka machte ein Foto und schickte es ihrer Mutter. Diese machte ihre Tochter darauf aufmerksam, dass es die Nosferatu-Spinne sein könnte und sie gemeldet werden sollte. Brodka rief bei der Feuerwehr an, aus technischen Gründen wurde das Gespräch aber abrupt beendet. Dann versuchte sie es im Aquazoo in Düsseldorf – mit Erfolg. Ein Mitarbeiter erklärte ihr, dass die Spinne vor einiger Zeit nach Deutschland einwanderte und bald schon als heimisch gelte. Zudem riet er ihr, eine App auf ihrem Smartphone zu installieren, mit der unbekannte Pflanzen oder Tiere identifiziert werden können. Die Sichtung wird automatisch bestimmt, der Nutzer kann diese dann für die Plattform observation.org freigeben. „So hilft man nach und nach, die Bestände von Tieren und Pflanzen zu dokumentieren“, so Brodka. Wo die Spinne aus Brodkas Garten hingelaufen ist, weiß sie nicht. Nach der Sichtung ließ sie das Tier in Ruhe, später war sie weg.
Zuletzt hatte im Kreis Kleve eine Frau ein Exemplar entdeckt, in Jüchen konnte ein Spinnenexperte das Tier an der Garage einer Familie identifizieren.
Auch in Grevenbroich gibt es Sichtungen der Spinne: Als Dirk Bolz am Mittwoch den Rollladen seines Schlafzimmers lüftete, krabbelte eine auffällig stattliche Spinne vor seinen Augen. Das etwa sieben Zentimeter große Tier hatte ihr Netz vor der Fensterscheibe gesponnen – und stellte den Gustorfer damit vor die Frage: Was tun mit diesem Riesen-Vieh? Dirk Bolz handelte richtig: Mit Hilfe eines Pappbechers beförderte er das Insekt nach draußen und ließ es im Garten frei. Das markante Muster und die gestreiften Beine lassen darauf schließen, dass es sich bei diesem Tier um ein weiteres Exemplar der giftigen Kräuseljagdspinne „Nosferatu“ handelte.
In Kapellen entdeckte Tobias Felten am Dienstagabend eine „Nosferatu“, die an seiner Küchenwand herumkrabbelte. „Ich habe schnell ein Glas darüber gestülpt und das Tier anschließend in den Garten gebracht“, schildert er. Was ihm auffiel: „Dieses Insekt ist sehr flink, kein Vergleich zu einer Kellerspinne, die man sonst häufig sieht.“
Gefahr für Leib und Leben besteht indes nicht. Wie der Grevenbroicher Spinnen-Experte Andy Riede informiert, ist der Biss der „Nosferatu“ vergleichbar mit einem Wespenstich. Bei dieser Spinnen-Gattung handelt sich es um eine invasive Art aus dem Mittelmeerraum, die sich durch milde Temperaturen auch hierzulande ausbreitet.