NRW Die Rückkehr der Gastronomie

Kaarst · In den kommenden Wochen öffnen die Kaarster Gastronomen nach und nach ihre Biergärten und Terrassen.

Viele Kaarster Gastronomen sind am Dienstag auf den Rathausplatz gekommen und haben auf die Wiedereröffnung hingewiesen.

Foto: Stephan Seeger

Seltenes Bild auf dem Kaarster Rathausplatz: Am Dienstagmittag hat nahezu die gesamte Kaarster Gastro-Szene für ihre Wiedereröffnung geworben. „Das hat es so noch nicht gegeben in Kaarst“, sagt Michael Schreinermacher, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG) und Initiator des gemeinsamen Treffens. „Ich finde es super, dass heute fast alle Gastronomen hier waren. Wir haben seit Monaten auf diesen Moment hin gefiebert und freuen uns unheimlich auf unsere Gäste“, sagt Schreinermacher. Zwar dürfen die Kaarster Gastronomen seit Pfingsmontag wieder ihre Außenbereiche öffnen, doch abgesehen vom Laguna gab es niemanden, der das Angebot genutzt hat. Das lag vor allem an dem schlechten Wetter – und an der geringen Vorbereitungszeit. Um das Angebot nutzen zu können, müssen die Gäste einen negativen Corona-Test (nicht älter als 48 Stunden), einen Nachweis über ihre Genesung oder eine vollständige Schutzimpfung vorlegen. Die Registrierung erfolgt über die Luca-App, auf die sich die Gastronomen nun geeinigt haben.

Bei Regenfall müssen
die Gäste nach Hause

Auf einen gemeinsamen Öffnungstermin einigten sich die einzelnen Gaststätten, Restaurants oder Eisdielen allerdings nicht. So öffnet der Biergarten im Haus Broicherdorf am kommenden Freitag, wie Johannes Johnen sagte – „wenn das Wetter passt“. Dann können 60 bis 80 Gäste draußen wieder das gastronomische Angebot genießen. „Wir freuen uns riesig, der Service scharrt schon mit den Hufen. Nur Essen einpacken und auf Wiedersehen sagen ist auf Dauer nicht zufriedenstellend“, sagt Theresa Johnen. Vorbereitet ist alles, es kann also losgehen. Schwierig werde es nur, den Gästen die neuen Regeln zu erklären, vermutet Johannes Johnen.

Die Gemütliche Ecke dagegen ölffnet schon am Mittwoch um 15 Uhr, ihren Außenbereich. Erst einmal haben dann rund 24 Gäste Platz. „Wir werden uns noch vergrößern“, kündigt Inhaberin Carla da Mota allerdings an. Der „Bischofshof“ in Holzbüttgen wartet noch ein bisschen ab. Dort wird die Terrasse offiziell erst am 3. Juni geöffnet. „Mir wäre es lieber, wenn die Gaststätte aufgemacht würde, die Terrasse nützt nichts“, sagt Inhaber Josef Köhlings. Bei einer plötzlichen Schauer müsse er seine Gäste nach Hause schicken, habe ihm das Ordnungsamt auf Anfrage mitgeteilt. Das „Deutsche Haus“ im Alten Dorf öffnet seinen Biergarten am 2. Juni. Inhaberin Elisabeth Zuber ist ebenfalls froh, wieder für ihre Gäste da sein zu können – und auch die Gäste freuen sich. „Vor allem die Schützen“, sagt Zuber, die bereits die ersten Reservierungen entgegen genommen hat. Das „Frankenheim“ in der Stadtmitte ist ab dem 1. Juni wieder offen. Am 15. Juni wollen Yvonne Lüttges und ihr Mann Roland entscheiden, ob sie ihr Tagesgeschäft wieder anbieten. Michael Schreinermacher empfängt seit Dienstag in seinen beiden Läden wieder Gäste.

Derweil will Claudia Pape mit ihrem Café Schnittchen noch warten, bis sie wieder aufmacht. Doch schon heute bedankt sie sich bei ihren Gäste, die während der vergangenen siebeneinhalb Monate dafür gesorgt haben, dass ihr Laden überlebt hat und sie niemanden in Kurzarbeit schicken musste. „Unsere Gäste haben hier bei Wind und Wetter gestanden, das war wirklich grandios“, sagt Pape. Das Café Ginger an der Ecke Neusser Straße/Maubisstraße öffnet seinen kleinen Biergarten am kommenden Dienstag (1. Juni), im Eiscafé Pastorelli (Friedensstraße) können Gäste sich ab Freitag wieder draußen hinsetzen.