75-jähriges Bestehen Große Feier für das Jägercorps

Kaarst · Ein rundum gelungenes Wochenende hat das Kaarster Jägercorps hinter sich: Von Freitag bis Sonntag wurde das 75-jährige Bestehen ausgiebig gefeiert. Die Predigt in der Messe am Sonntag hielt der Berliner Erzbischof Heiner Koch.

Das Kaarster Jägercorps ist nach der Messe am Sonntag ins Festzelt gezogen. Die Blumenhörner durften dabei nicht fehlen.

Foto: Wolfgang Walter

75 Jahre Jägercorps Kaarst: Dass dieses Jubiläum groß gefeiert werden sollte, stand schon 2019 fest. Damals begannen die Vorbereitungen. Zwischendurch kam Corona, die Kosten explodierten, aber die Grünröcke ließen sich nicht beirren. Sie planten einen Dreiteiler: Am Freitag spielte mit „Porno al Forno“ eine Coverband, die von 850 Menschen im Festzelt an der Xantener Straße umjubelt wurde. Am Samstag waren Dirndl und Lederhosen die passende Kleidung zum Auftritt der Fetzentaler, es war eine Art Märzenfest mit 650 Besuchern. Am Sonntag folgte der förmliche Teil mit Kranzniederlegung und Reden.

Dirk Horhäuser, der Vorsitzende des Jägercorps, war mehr als zufrieden: „Rund 2000 Menschen sich an diesem Wochenende zu unseren Veranstaltungen gekommen.“ Worauf er hinwies: „120 Besucher am Freitag kamen aus Düsseldorf.“ Den stellvertretende Vorsitzende Jens Zingraf hatte die Euphorie beeindruckt, die die Coverband verbreitete: „Ich habe viele Menschen befragt, aber es gab keine einzige schlechte Kritik.“ Die Fetzentaler kommen aus Bayern und Österreich – Horhäuser hatte sie am Samstag als Alpenband vorgestellt. Der aus Schützensicht prominenteste Besucher war der stellvertretende Bundesschützenmeister Wolfgang Genenger – auch er hatte sich an den Dresscode gehalten. Alles andere als selbstverständlich: Es wurde friedlich gefeiert. „Es ist eigentlich noch besser gelaufen als erwartet“, sagte Zingraf. Klar, wegen des schlechten Wetters war am Samstag der Ansturm an der Abendkasse geringer als erwartet, aber die positive Bilanz konnte dadurch nicht getrübt werden.

Viel Lob für
das Kaarster Jägercorps

Das Corps hat 280 aktive Schützen, es ist hinter den Grenadieren das zweitgrößte Corps im Kaarster Regiment. Am Sonntag lud das Jägercorps erst zum Gottesdienst und marschierte anschließend zum Ehrenmal, um dort einen Kranz niederzulegen. Er ist jetzt Erzbischof in Berlin und Mitglied in einem Kaarster Jägerzug, der nach ihm benannt worden war: Heiner Koch, mittlerweile Bischof in Berlin, erinnerte daran, dass das Corps in den vergangenen 75 Jahren Mut zu Veränderungen gehabt hat – wer wollte, konnte aus dieser Predigt heraushören, dass er sich für die katholische Kirche mehr Mut zu Veränderungen wünscht. Brudermeister Claus Schiffer beschrieb die Jubilare als „großes und erfahrenes Corps in unserer Bruderschaft, als eine feste Größe“. „So eine Jubiläumsfeier zu organisieren, so viel Einsatz zu zeigen, ist nicht selbstverständlich“, erklärte Schiffer. Die vier prachtvollen Blumenhörner auf dem Altar hatten ihn beeindruckt: „Danke an alle Hönesse“, sagte der Brudermeister.

Herbert Faßbender nimmt sein 40 Jahren diese Last auf sich – er ist der dienstälteste Blumenhornträger. Markus Weber ist seit 25 Jahren Jägermajor. Der 59-Jährige erinnerte sich an die Feier zum 50-jährigen Bestehen: „Ich war damals Interimsmajor.“ Wolfgang Genenger versuchte, den Schützen zu schmeicheln: „Ich hatte auch eine Einladung von der Moselkönigin, habe mich aber für Kaarst entschieden“, sagte der in Viersen lebende stellvertretende Bundesschützenmeister. Zum Schützenfest wird er wieder nach Kaarst kommen.