Martinus-Kirche in Kaarst Sanierungsarbeiten verzögern sich
Kaarst · Ende der Woche sollte die Sanierung der Martinus-Kirche abgeschlossen sein. Doch die Arbeiten dauern länger.
. Langsam aber sicher wird es: Die seit Juli laufenden umfangreichen Sanierungsarbeiten des äußeren Betons an der Fassade der Sankt-Martinus-Kirche streben einem ersten Erfolg entgegen: „An der Nordseite ist das Gerüst schon abgebaut“, sagt Hermann-Josef Sülzenfuß, als Mitglied des Kirchenvorstands Ansprechpartner für Architekten und Kirchenvorstand. Dort stehen drei Pfeiler bereits frei und sind fertig. Eigentlich sollten sämtliche Arbeiten bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Jedoch verzögerte sich der Beginn der Arbeiten um viereinhalb Wochen.
Hermann-Josef Sülzenfuß hat aber die frohe Botschaft für alle Gottesdienstbesucher, dass an Weihnachten die Eingangsportale rechts und links wieder genutzt werden können. Haupt- und Nordfassade sind dann von Gerüsten befreit. Aktuell fungiert das rechte Portal als Ein- und Ausgang, das linke dient als Notausgang. Das mittlere ist komplett verschlossen.
Fast unbemerkt wird derzeit auch das Dach saniert. „Die Kirche ist jetzt einmal eingerüstet, also bietet sich das an“, erklärt Sülzenfuß. Ein Gutachter hatte diese Maßnahme empfohlen. Das Dach erhält eine neue Regenerationsschicht. Diese Arbeiten laufen parallel zu den übrigen und sollen ebenfalls bis Weihnachten abgeschlossen sein. Die Höhe der Gesamtkosten ist laut Sülzenfuß noch unklar. Der Parkplatz ist erst nach kompletter Fertigstellung der Arbeiten vollumfänglich nutzbar.
Wie die Weihnachtsbäume in die Kirche gelangen sollen, ist unklar
Mit dem gesamten Ablauf der Maßnahmen zeigt sich Sülzenfuß sehr zufrieden. Ebenso wie Ulrich Eßer, leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kaarst-Büttgen. Er lobt den Einsatz des Kirchenvorstands, der sich seit vielen Jahren Gedanken über die Renovierung gemacht habe und hob besonders das Engagement von Hermann-Josef Sülzenfuß hervor. Wie die hohen Weihnachtsbäume in die Kirche gelangen, wenn das mittlere Portal verschlossen ist, weiß auch Pastor Eßer noch nicht: „Hier muss die Kirche neue Wege finden“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Ihn haben noch keine Beschwerden über die Auswirkungen der Renovierung erreicht, denn viele Gläubige stufen sie als notwendige Maßnahme ein. Von innen findet keine Beeinflussung statt und die Gottesdienste am Wochenende können normal gefeiert werden. Die Schulgottesdienste wurden wegen des Baulärms in den Pfarrsaal verlegt. „Die Schulkinder fragen mich schon, wann sie wieder in die Kirche dürfen“, berichtet Ulrich Eßer.
Die Gläubigen haben unterschiedliche Meinungen zu den Renovierungsmaßnahmen. Viele ältere sind zunehmend genervt von den fehlenden Parkplätzen und den Behinderungen im Eingangsbereich. Andere nehmen das Ganze eher mit Humor: Es sehe eben aus wie bei dem berühmten Verhüllungskünstler Christo – die Kirche als eingepacktes Kunstobjekt. Im Übrigen habe die Kirche ganz andere Probleme als bauliche Maßnahmen.
Manche gewinnen dem Ein- und Ausgang als Nadelöhr auch Positives ab: Es ergeben sich neue Kommunikationsmöglichkeiten beim gemeinsamen Warten. Oder beim längeren Verweilen in den Bänken, bis man schneller nach draußen gelangt.