Stadtrat in Kaarst diskutiert Perleberg soll offiziell Partnerstadt werden
Kaarst. · Im Kaarster Rat soll die Partnerschaft nach langer Freundschaft nun besiegelt werden.
Gut fünfeinhalb Stunden sind es mit dem Auto von Kaarst nach Perleberg (Brandenburg). Aber es gibt ein Band, das die beiden Städte seit miteinander verbindet: Seit 1990 pflegen Kaarst und das auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin gelegene Perleberg eine Städtefreundschaft. Sie soll nun ausgebaut und auf die nächste Stufe gehoben werden: mit einer offiziellen Städtepartnerschaft.
Voraussetzung dafür ist ein Beschluss des Stadtrats. Dieser soll in der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend gefasst werden. Der Kulturausschuss hat bereits eine Empfehlung an den Rat ausgesprochen, die Städtepartnerschaft zu beschließen. Die Urkunden sollen dann am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober unterzeichnet werden. Es ist also Tempo drin in der Sache. Für die Stadt Kaarst wäre es die zweite Städtepartnerschaft nach La Madeleine in Frankreich.
Die Freundschaft zu Perleberg ist über die Jahre immer mehr gewachsen. Die ersten Kontakte entstanden nach der Wende zwischen der Feuerwehr und der Schützengilde Perleberg. Die Kaarster Wehr schenkte ihren Kollegen in Brandenburg ein Tanklöschfahrzeug, daraufhin folgten mehrere Besuche. Seit 2010 wurden diese immer intensiver: Besuche fanden bei großen Veranstaltungen wie dem Kaarster Schützenfest, der Tour de France oder zum Fest der Deutschen Einheit in Perleberg statt. 2014 reiste eine Delegation zur 775-Jahr-Feier mit der Bigband der Kreismusikschule in die Rolandstadt. Dieser Beiname bezieht sich auf den dort auf dem Markt stehenden Roland, der die eigenen Stadt-, Markt-, Stapel- und Handelsrechte bezeugt und ein Symbol für die Unabhängigkeit von Landesherrn ist.
Perleberg zählt 12 859 Einwohner (Stand: 11. Juni 2019). Zu den Sehenswürdigkeiten gehört die historische Altstadt. Angela Merkel lebte in ihrer frühen Kindheit im heute zu Perleberg gehörenden Quitzow, auch Eva-Maria Hagen lebte für einige Zeit in der zum Landkreis Prignitz gehörenden Stadt.
Die Kosten für die Städtepartnerschaft werden für 2019 mit 1500 Euro beziffert.