Supermarkt in Kaarst Rewe verlässt die Rathaus-Arkaden

Kaarst. · Die Supermarkt-Kette hat den Mietvertrag nicht verlängert, schließt die Filiale im Sommer 2020. Senioren-Vertreter sind über den Wegfall des Nahversorgers besorgt. Verhandlungen über Nachfolger laufen.

Ab Sommer 2020 wird es den Rewe-Supermarkt in den Rathaus-Arkaden nicht mehr geben.

Foto: Stephan Seeger

Derzeit hängt ein Schild vor dem Rewe-Supermarkt in den Rathaus-Arkaden, mit dem für die Black Week geworben wird. Im kommenden Sommer gehen wortwörtlich die Lichter in dem Laden aus: Die Rewe-Gruppe hat entschieden, den Mietvertrag für die Filiale in Kaarst nicht zu verlängern. Der Supermarkt macht dicht. Das bestätigte die Rewe Group. „Leider hat die Frequenz nicht mehr dazu ausgereicht, den Markt weiterhin wirtschaftlich zu betreiben“, heißt es seitens der Rewe-Gruppe. Die Mitarbeiter, die vor rund zwei Wochen über die Schließung informiert worden sein sollen, werden ihren Job aaber nicht verlieren. „Allen Mitarbeitern wird eine Weiterbeschäftigung in umliegenden Rewe-Filialen angeboten“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Nach der Eröffnung des von Thomas Röttcher inhabergeführten Rewe-Marktes an der Neusser Straße hat die Filiale in den Arkaden kontinuierlich Kundschaft an den Konkurrenten verloren. Auf den beiden Supermärkten steht zwar jeweils Rewe drauf, es gibt aber dennoch einen Unterschied: Röttcher ist sozusagen ein Franchise-Nehmer. Die Rewe-Gruppe ist zwar am Umsatz beteiligt, aber Röttcher kann selbst entscheiden, was er in seinem Laden verkauft und was nicht.

Insolvente Bäckerei Oebel bereits seit fünf Wochen geschlossen

Die Stadt bedauert die betriebswirtschaftliche Entscheidung von Rewe. Für die Rathausarkaden und die Kaarster Innenstadt ist nun die Frage der Nachfolge von entscheidender Bedeutung, gerade im Hinblick auf die Nahversorgung. „Wir befinden uns bereits in Gesprächen und bieten unsere Unterstützung an. Wir sind optimistisch, dass die sehr guten Bedingungen und die erstklassige Lage gute Argumente sind, um einen passenden Nutzer zu finden. Wo wir als Mittler agieren können, werden wir dies auch tun. Wir setzen auf eine Einzelhandels-Lösung“, sagt Wirtschaftsförderer Christoph Schnier. Das zuständige Immobilien-Management, die V und I-Management in Wachtendonk, wollte dazu nichts sagen.

Vor allem für viele Senioren ist die Schließung eine kleine Katastrophe. „Der nächste Markt ist an der Neusser Straße. Für Senioren, die kein Auto haben, ist das also ein Problem“, sagt Manfred Schmidt, Vorsitzender des Seniorenbeirats der Stadt Kaarst. „Unter der Schließung werden sicher viele Senioren leiden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass als Nachfolger wieder ein Supermarkt in die Arkaden kommt“, verspricht Schmidt den Senioren. Heinz Wirnsberger von der Werbegemeinschaft Rathaus-Arkaden ist sich sicher, dass das Ladenlokal nicht lange leerstehen wird.

Die an Rewe angrenzende Filiale der Aachener Großbäckerei Oebel hat bereits vor rund einem Monat im Zuge der Firmen-Insolvenz geschlossen. Nun folgt bald auch der Rewe-Markt. Schlechte Zeiten für die Arkaden, in denen die inhabergeführten Läden immer wieder wechseln. Gerüchten zufolge sind die Mieten viel zu hoch. Wenn sich das nicht ändert, geht womöglich bald in noch mehr Geschäften das Licht aus.